Zerrissenheit beim Thema Landfraß

Landwirtschaftliche Flächen sinnvoller nutzen und den Flächenverbrauch in Bayern stoppen – über die Ziele waren sich die Sachverständigen bei der Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Landtags im Wesentlichen einig. Doch welche Maßnahmen zum Flächenschutz tatsächlich sinnvoll sind, darüber gingen die Meinungen doch ziemlich auseinander. Kürzlich stellten sich Experten zur Teilfortschreibung des Landentwicklungsprogramms (LEP) den Fragen der Landtagsabgeordneten.

Bayerns Bauernverbandspräsident Günther Felßner fragte, welches Bevölkerungswachstum Bayern überhaupt noch vertragen könne, angesichts des hohen Flächenverbrauchs in den vergangenen Jahren. So habe Bayern innerhalb einer Generation bereits die gesamte Fläche Niederbayerns verbraucht. „Wir fahren gegen die Wand, wenn wir beim Flächenverbrauch so weiter machen“, machte Felßner den Abgeordneten klar. Aus seiner Sicht ist das Prinzip der Freiwilligkeit in den vergangenen Jahrzehnten gescheitert. So hat die Staatsregierung das Ziel ausgegeben, den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen auf 5 ha täglich begrenzen zu wollen. Zuletzt waren es immer noch mehr als 10 ha täglich. Für den Bauernverbandspräsidenten ist klar: „Eine extensive Nutzung von Agrarflächen geht angesichts der vielen Herausforderungen nicht“. Allerdings hält er nichts davon, den Kommunen einen fixen Pflichtwert für ihren Flächenverbrauch vorzuschreiben.