Rundholzmarkt Deutschland

Nadelstammholzmärkte ziehen stark an

Michael Degenhardt,LWK Niedersachsen; Quellen: u. a. EUWID, Holzzentralblatt, Holzjournal

09. Juni 2021

Im Jahr 2020 wurde die Rekordmenge von 80,4 Mio. Fm Holz in Deutschland eingeschlagen. Davon waren fast 75 % Schadholz, überwiegend Fichtenkäferholz. Für das laufende Jahr wird mit einem drastischen Rückgang der Schadholzmengen gerechnet, laut dem BMEL nur mit knapp 40 Mio. Fm, also etwa 60 % der Schadholzmenge aus dem Vorjahr. Aufgrund der anhaltend kühlen Witterung dürfte eine aktuelle Prognose noch niedriger ausfallen.

Für Fichtenstammholz werden im Süden Deutschlands außerhalb der Hauptschadensgebiete für B/C, 2b bereits wieder 95 bis über 100 €/Fm gezahlt. In den Hauptschadensgebieten in der Mitte und im Norden Deutschlands liegen aktuelle Abschlüsse noch 15 bis 25 €/Fm darunter. Auf den Spotmärkten werden zum Teil deutlich bessere Konditionen geboten. Ein Ende der Preisbewegung nach oben ist in den nächsten Wochen nicht absehbar. Die Entwicklung könnte im Juli zum Erliegen kommen, wenn größere Käferholzmengen auf den Markt kämen. In den Hauptschadensgebieten werden verstärkt abgestorbene Käferfichten genutzt. C/D-Sortimente in 2b erlösen im heimischen Markt 52 bis 65 €/Fm.

Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage in China nehmen Exporteure Käferholz aktuell für bis zu 75 bis 80 €/Fm frei Waldstraße ab. Auch die Vermessungsanforderungen haben sich verbessert. Häufig wird nun statt des Zopfmaßes eine Mittenstärkenvermessung oder im Anhalt daran das Harvestermaß akzeptiert.

Kiefernstammholz ist im Sog der Fichtenstammholzverknappung bundesweit wieder stärker gefragt. Abschnitt 2b, B/C erzielen 60 bis 65 €/Fm.

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