Frischholzeinschlag eingeschränkt

Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, äußerte sich enttäuscht. Eine weit größere Einschlagsbeschränkung zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt hätte den Waldbesitzern geholfen, um die massive Marktstörung zu regulieren, sagte er. „Diese Verordnung kommt zu spät, sie wird keine große Wirkung zeigen.“ Der AGDW-Präsident fordert eine Novellierung des Gesetzes hin zu einem Krisenmanagementgesetz. Dazu zählen der Aufbau eines nationalen Risikomanagements, die Schaffung eines Nothilfefonds, die Förderung von Waldschadensversicherungen und die Entkoppelung des § 1 – in dem es um die Beschränkung des ordentlichen Holzeinschlages geht – von allen anderen Maßnahmen des Gesetzes.

In den Reihen der Forstunternehmer sorgt die Einschlagsbeschränkung dagegen für Verunsicherung. Es gebe Waldbesitzer, die behaupten, es dürfe grundsätzlich kein Einschlag mehr stattfinden, berichtet der Deutsche Forstunternehmer-Verband (DFUV). In Bayern seien die Unternehmer besorgt, weil die Bayerischen Staatsforsten ihren Frischholzeinschlag um 200.000 Fm reduzieren wollen. Ziel der Beschränkung des Einschlags sind zusätzliche Kapazitäten für das Fällen geschädigter Bäume. Darüber hinaus können Waldbesitzer für den Verkauf von Schadhölzern ermäßigte Sätze bei der Einkommenssteuer geltend machen. Das kommt allerdings nur zum Tragen, wenn sie unter dem Strich Gewinn machen.