Energie aus Laub

Was tun mit dem Herbstlaub aus der Stadt?

Quelle: ATB-Potsdam

20. Dezember 2022

Am Fallbeispiel Berlin haben Forschende des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) die Kompostierung von Laubabfällen mit deren energetischer Nutzung in Biogasanlagen in einer neuen Studie vergleichend bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Verwertung vorbehandelten Laubs in einer Biogasanlage nicht nur Strom und Wärme erzeugt, sondern auch die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert.

Die Ergebnisse wurden vor Kurzem veröffentlicht. Auf knapp 5.500 km Straße der Hauptstadt kommen jährlich etwa 36.000 t Laub zusammen. Dieses wird i. d. R. kompostiert, was jedoch mit erheblichen Treibhausgasemissionen verbunden ist. Der Gesamtvergleich zeigte, dass die Biogasszenarien hinsichtlich der Emissionen von Treibhausgasen mit -140,1 kg CO₂eq pro t Laub bzw. -167,4 kg CO₂eq pro t vorbehandeltes Laub deutlich besser abschnitten als die Kompostierung mit 49,0 kg CO₂eq. Das aus Laub erzeugte Biogas kann – analog zu dem bereits jetzt aus Haushaltsbioabfällen gewonnenen Biogas – zur Erzeugung von Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken oder zur Einspeisung in lokale Gasnetze verwendet werden, um fossiles Erdgas zu ersetzen: Etwa 7,5 t vorbehandeltes Berliner Stadtlaub könnten den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch einer Person decken. Ob sich die Nutzung von Laubabfällen aus städtischen Gebieten für die Biogaserzeugung auch ökonomisch rechnet, sei in weiteren Szenario-Bewertungen zu klären.

Link zur Originalpublikation: doi.org/10.1016/j.resconrec.2022.106598

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