Alleen in der Landschaft

Als Kooperationspartner der halbtägigen Veranstaltung fungierten die Deutsche Umweltstiftung Osnabrück (DBU) und die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e. V. (LVGA).

Die vielfältigen Funktionen von außerörtlichen Baumalleen für Landschaft und Straße sind unstrittig. Das führte in der Einführung zur Veranstaltung aus Sicht der Baukultur Prof. Dr. Hartmut Balder (FV Baukultur Brandenburg e. V.) aus. Er betonte, dass der Erhalt und die Weiterentwicklung der außerörtlichen Alleen sich im Gesamtansatz u. a. der veränderten Straßennutzung, der Klimaentwicklung, dem Schaderregerpotentzial, dem Verlust an Biodiversität, dem Ertragsstreben von Land- und Forstwirtschaft sowie der Sicherung der kommunalen Trinkwasserversorgung anpassen müsse. Dies hat zur Folge, dass bisherige Bepflanzungsstrategien bezüglich Baumartenwahl, Pflanzenanzucht, Vegetationstechnik und Alleenentwicklung optimiert werden müssen. Ein Output-orientiertes Handeln bei Nutzung moderner IT-Systeme zur Betriebs- und Organisationssteuerung sowie zum Monitoring von Baumgesundheit, Baumkontrolle und Verkehrssicherheit sind nach seinen Ausführungen demzufolge unabdingbar. Auch sei abzusehen, dass bisherige Alleenabschnitte z. T. nicht wieder bepflanzt werden können. Ihr Verlust könnte aber durch die Ausweisung von Potenzialen an weniger vom Verkehr genutzten Straßen mehr als kompensiert werden. Großräumig ausgeräumte Landschaften könnten gleichzeitig wieder kleinteiliger strukturiert werden, so seine Anregung. Eine gezielte Anordnung von Baumpflanzungen kann die Bodenerosion vermindern, neue Lebensräume schaffen und klimatisch vielfach positive Effekte ergeben. Auch sind Baumpflanzungen in der Pflanzenproduktion Bestandteil integrierter Pflanzenschutzkonzepte zur Ertragssicherung. Dies ist ohne IT-gestützte Systeme nicht effizient nutzbar. Interdisziplinarität ist daher künftig von allen Akteuren anzustreben.