Wald der Zukunft – jetzt gestalten

Forstleute und Waldbesitzende wissen im Moment sehr gut, welche gravierenden Auswirkungen der Klimawandel für die Gesellschaft haben kann. Der Klimawandel ist kein abstraktes Phänomen mehr, seit gut drei Jahren arbeiten die Forstleute im Krisenmodus. Stürme, extreme Dürre und Hitzewellen, Waldbrände und massenhafte Vermehrung der Borkenkäfer haben in den Wäldern in Deutschland zu Störungen und massiven Waldschäden geführt. Nahezu alle Hauptbaumarten weisen Vitalitätseinbußen und Schadsymptome auf. Unfassbare 300.000 ha Schadflächen sind nun wiederzubewalden.

Maßnahmen zur Wiederbewaldung und zum Waldumbau sind komplexe Einzelfallentscheidungen, bei denen eine Vielzahl von Informationen angemessen berücksichtigt werden müssen. Der natürliche Standort, der Vorbestand, die Zielvorstellungen, aber auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – alles sind wichtige Einflussgrößen für diese Entscheidung.

Saat und Naturverjüngung sind Optionen, meist sind Pflanzungen nötig. Patentrezepte gibt es nicht und langes Abwarten scheidet meist aus. Hat man sich für eine Verjüngungsform entschieden, müssen Fragen der konkreten Maßnahmenplanung geklärt werden, wie z. B. Bodenvorbereitung, Baumart (Saat-, Pflanzgut), Mischungsverhältnis, aber auch Fragen nach dem Verfahren, mit dem verjüngt werden soll. Um möglichst viele dieser Fragen zu beantworten, sind die Thementage inhaltlich breit angelegt. Die für den Aufbau zukunftsfähiger Wälder notwendigen Arbeitsverfahren werden ebenso wie auch die hierfür benötigten Werkzeuge, Geräte und Maschinen gezeigt und praktisch vorgeführt. Behandelt werden hierbei neben Kosten- und Leistungsdaten auch die zentralen Themen Arbeitssicherheit, Ergonomie und Umweltschutz sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingen, unter denen die Wälder in Zukunft auch nachhaltig bewirtschaftet werden können.

Auf dem ca. 4,5 km langen Thementagerundweg wird ein weiter Bogen verschiedenster Themen zur Wiederbewaldung und zum Waldumbau gespannt. Praxisvorführungen und teilnehmende Firmen sind räumlich und thematisch verknüpft. Eine Besonderheit bilden zwei Exkursionspunkte, die außerhalb des Rundweges liegen. Der Besuch des Punktes „Bewirtschaftung einer Samenplantage“, der einige Kilometer entfernt liegt, ist nur nach vorheriger Voranmeldung möglich, die Samenklenge Annaburg kann selbstständig besucht werden.

Neben neutralen Praxisdemonstrationen von Arbeitsverfahren, einem hochwertigen Fachprogramm mit Foren und Diskussionen sowie themenbezogenen Produktpräsentationen werden vier Themenschwerpunkte präsentiert:

• Klimaresilienter Wald und dessen Umsetzung
• Waldbrandmanagement – Prävention und Intervention
• Digitale Innovationen zur Wiederbewaldung
• Einzelschutz – die Werte von morgen schützen!

All diese Bausteine, neutral moderierte Praxisdemonstrationen, Foren und Gesprächsrunden, Themenschwerpunkte und natürlich die Präsentationen der teilnehmenden Firmen tragen dazu bei, dem Besucher ein abgerundetes Bild zum Thema Waldumbau und Wiederbewaldung zu geben und praxisnahe Impulse zu setzen. Somit hat das KWF in Zusammenarbeit mit dem KWF-Arbeitsausschuss Waldbau und Forsttechnik ein aktuelles und wichtiges Thema der Branche aufgegriffen und eine interessante Informations- und Austauschplattform vorbereitet und organisiert.

Liebe Leserinnen und Leser, nutzen Sie den Austausch mit Fachleuten auf dieser einzigartigen forstlichen Fachveranstaltung! Lassen Sie uns die Herausforderung zum Aufbau klimaresilienter Wälder annehmen und den Wald der Zukunft gemeinsam gestalten!