Winterlebensräume für Rot- und Rehwild im Thüringer Wald

Text: Jan Nalbach, Ronny Eckhardt, Sonja Gockel, Ingolf Profft, Fiona Schönfeld

16. Mai 2023

Die Hochlagen des Thüringer Waldes werden von Rot- und Rehwild auch im Winter als Einstandsgebiete genutzt. Das belegen Daten aus telemetrischen Untersuchungen im Rahmen des Waldumbauprojekts der ThüringenForst AöR. Erstmals wurde nun die Qualität des Lebensraums im Winter anhand systematischer Stichproben begutachtet. Zusätzlich wurde das Raumnutzungsverhalten der beiden Schalenwildarten im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang „Management von Forstbetrieben“ an der Fachhochschule Erfurt analysiert.

Schneller Überblick

An 84 Rasterpunkten wurde der Winterlebensraum für Reh- und Rotwild in den Flächen des Waldumbauprojekts im Thüringer Wald bewertet
Die Hoch- und Kammlangen weisen von November bis April für beide Wildarten eine ungenügende Lebensraumqualität auf
Bei hoher Schneelage verschieben sich die Streifgebiete von Alttieren um 20 bis 100 Höhenmeter in tiefere Lagen
Fütterungen haben einen Lenkungseffekt und sollten ausschließlich in mittleren und tieferen Lagen betrieben werden

Waldbauliche Strategien umsetzen und dabei zugleich die Bedürfnisse des Schalenwildes berücksichtigen – diese Zielstellung verfolgt das vor zehn Jahren von ThüringenForst AöR etablierte „Waldumbauprojekt der mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“ (WUP). Zentraler Fokus des Projekts ist es, großflächige, gleichaltrige Fichten(rein)bestände ungeeigneter Provenienz“ [1] in stabile Bergmischwälder zu überführen.

Waldumbauzonen mit jagdlichem Fokus

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