Auch ohne Spritzmittel erfolgreich?
Natürlich ist es wünschenswert, möglichst wenig Insektizide im Wald einzusetzen, keine Frage. Doch leider sind die Alternativen in der Praxis oft nicht umsetzbar. Die schnelle Holzabfuhr vor dem Käferausflug, das Lagern außerhalb der Reichweite noch lebender Fichtenbestände, die Entrindung im Wald (egal ob händisch, motormanuell, maschinell oder mit dem Harvester), der Einschlag nur im Spätherbst oder Winter: Der Praktiker weiß, dass das aus verschiedensten Gründen (Logistik, Marktsituation, Wetter, Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Maschinen) nur in sehr seltenen Fällen funktioniert. Dass Bayern hier zumindest den finanziellen Mehraufwand auszugleichen versucht, ist ein lobenswerter Ansatz. Dennoch wird es weder für Bayern noch den Rest der Republik ausreichen, um die noch vorhandenen Fichtenbestände zu erhalten. Um weitere große betriebs- und volkswirtschaftliche Schäden durch Buchdrucker und Kupferstecher zu minimieren, ist es daher unbedingt erforderlich, dass die Zulassung für die bewährten Insektizide verlängert wird, die zum 30. September diesen Jahres ausläuft. Hier müssen die Waldbesitzer- und forstlichen Fachverbände auf die zuständigen politischen Akteure, Zulassungsbehörden und Hersteller einwirken – auch wenn es kein besonders populäres Thema ist.
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