Schmetterlinge im Mittelwald

Dass sich ein Blick zurück in eine heute seltene Waldstruktur lohnen kann, beweist ein Projekt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und von ForstBW. Sie haben sich bereits 2017 für gemeinsame Untersuchungen zum Schutz bedrohter Schmetterlinge im Wald zusammengetan. Nun gibt es erste Ergebnisse zu der Frage, ob Lichtwaldarten wie bedrohte Schmetterlinge mithilfe der Waldnutzungsform des Mittelwalds geschützt werden können. Dies untersuchten sie, indem sie das bedrohte Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero) durch die Umgestaltung der Wälder hin zu Mittelwäldern förderten. Während des Waldumbaus hin zu den gewünschten lichten Mittelwaldstrukturen wurde das Aufkommen der seltenen Falter beobachtet. 2021 konnten 30 Wald-Wiesenvögelchen gezählt werden. 2022 hat sich die Anzahl der Waldschmetterlinge noch einmal mehr als verdoppelt. Das Waldnaturschutzprojekt fördert damit die Vielfalt an Waldstrukturen sowie den Artenschutz.

Der Mittelwald ist eine historische Form der Waldnutzung, in der aufgrund locker stehender Bäume mit zurückgeschnittenen Gehölzen im Unterstand viel Sonne durch die Bestandesebenen fällt.