Mistelbefall per Drohne untersuchen

Johannes Schönefeld, Student der Forstwirtschaft an der Hochschule in Rottenburg, untersucht für seine Bachelor-Arbeit die Verbreitung von Misteln (Viscum album ssp. abietis) an Weißtanne und Kiefer in Bayern und Baden-Württemberg mithilfe der fliegenden Kameratechnik. Begleitet wird Schönefeld vom Staatswald-Förster Moritz Janzen. Das Team ist nicht durch Zufall zusammengekommen. Janzen ist ein fast flächendeckender Mistelbefall an Weißtanne rund um Lindau aufgefallen. Janzen und andere Forstleute betrachten umfangreichen Mistelbefall mit gemischten Gefühlen, denn die Halbparasiten schwächen den befallenen Baum. Der Mistelkeimling bildet einen sogenannten „Senker“, der in das Kambium wächst und die Zellwände der wasserleitenden Elemente teilweise auflöst. So entsteht eine direkte Verbindung zum Leitungssystem des Wirtsbaumes und die Mistel kann Wasser und die darin gelösten Nährsalze entnehmen. Starker Mistelbefall führt zu Kronenverlichtungen bis hin zum vollständigen Absterben des Baumes. Janzen ist daher gespannt auf die Ergebnisse von Schönefelds Untersuchungen. Er möchte erfahren, was die Ausbreitung der Mistel begünstigt und was sie möglicherweise einschränkt.