Verlässliche Zahlen statt verkürzter Botschaften

Vergleicht man die Daten der dritten Bundeswaldinventur (BWI 2012) mit denen der BWI 4 (2022), so kommt man zunächst zu dem Schluss, dass sich hinsichtlich des Holzvorrates wenig geändert hat (Tab. 1).

Natürlich stieg der historisch hohe Vorrat nach 2012 zunächst weiter an und nahm infolge der Kalamitäten seit 2018 in einzelnen Regionen deutlich ab, um letzten Endes insgesamt wieder das Ausgangsniveau des Jahres 2012 zu erreichen. Allerdings hat diese Vorratsabnahme dank der weit überwiegenden Aufarbeitung und Verwertung des Holzes mitnichten zu einer Freisetzung des darin gebundenen Kohlenstoffs geführt. Dieser wurde zu großen Teilen in Holzprodukten gespeichert. Selbst der geringere Teil, der energetisch verwertet wurde, hat dazu beigetragen, fossile Energieträger zu ersetzen und damit einen weiteren CO₂-Anstieg in der Atmosphäre zu vermindern. Standortgerechte und (hoffentlich) klimastabile Nachfolgebestände, die mit hohem Aufwand von den Forstbetrieben begründet wurden, verfügen zwar aktuell noch über keinen messbaren Vorrat. Sie werden aber dazu beitragen, die Bindungsleistung des Waldes in absehbarer Zeit wieder deutlich zu erhöhen.