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KOLUMNE

Zu viel Vielfalt im Tank

Zu viel Vielfalt im Tank.

Die Elektromobilität ist nicht aufzuhalten. Man muss sich nur im Alltag umschauen und entdeckt – nun doch – immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge von Tesla und Co. Branchenkenner rechnen damit, dass im Jahr 2030 bereits 10 Mio. Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sind. Gleichzeitig steigt der Druck, dass der Strom für die neue Mobilität aus erneuerbaren Ressourcen stammen muss. Das ist ein gutes Signal für alle Akteure im Bereich der erneuerbaren Energien.

Der Personenverkehr ist die eine Sache. Anders sieht es in der Landtechnik aus. Die unterschiedlichen Alltagsanforderungen an einen Schlepper im Betrieb stellen die Hersteller vor große Herausforderungen. Ein Traktor transportiert nicht nur Ackerfrüchte vom Feld zum Hof, sondern verbraucht durch aufwendige Feldarbeiten viel Energie abseits jeglicher Akkuladestationen in Gebäudenähe. Die Hersteller forschen weiter an einem vielfältigen Portfolio von Antriebssystemen wie Biodiesel, Methan, Wasserstoff und E-Fuels, doch der Dieselmotor ist nach wie vor der König der Antriebssysteme im Ackerschlepper.

Die Hersteller scheuen die Entscheidung, sich auf eine neue Technologie festzulegen. Es gibt keine Garantie, dass sich die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung eines Tages rechnen. Für Betriebsleiter sind für den Kauf die Investitions- und Betriebskosten entscheidend, weniger die Technologie dahinter.

Trotz der nachvollziehbaren Gründe für das Zögern braucht es jetzt einen Schritt nach vorne. Der Druck auf die Landwirtschaft in Sachen Klimaschutz wächst. Schon bald könnten die Subventionen für Agrardiesel fallen. Dann sollten die Landtechnikhersteller mit einer Alternative aufwarten. Im Vergleich zum Methanausstoß in der Tierhaltung und den Lachgasemissionen in der Düngewirtschaft lassen sich Treibhausgasemissionen in der Agrarmobilität rasch senken.

Landtechnikhersteller, Landwirte und Politiker müssen gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Ein Mix aus verschiedenen Technologien muss sich eben langfristig in der Praxis bewähren und perspektivisch zu günstigeren Preisen führen. Dafür braucht es einen langen Atem und Risikobereitschaft, sonst verschärft sich am Ende das Problem für die ganze Agrarbranche.

Auf vielen Betrieben ist bereits heute die Energie da, um den eigenen Fuhrpark anzutreiben. Langfristig gilt: Je weniger Abhängigkeit von fremden Rohstoffen besteht, desto mehr Kontrolle habe ich über meine Energiekosten. ●

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