Humus aus dem All bestimmen
Der Auf- und Abbau von Humus in Ackerböden lässt sich aus dem All nachweisen. Das zeigen neue Forschungsergebnisse mit Satellitenbildern. Das unterstützt Carbon farming, bei dem mit regenerativer Landwirtschaft Kohlenstoff in Böden angereichert und das honoriert wird. Vor Kurzem gab der EU-Rat grünes Licht dafür, CO2-Zertifikate am freiwilligen Kohlenstoffmarkt anzubieten.
Der Vorrat an Humus in Böden steht unter Druck. Im Durchschnitt sinkt der Gehalt in Deutschland. Neben Satellitenbildern nutzen die Forscher Daten der Dauerbeobachtung der Böden von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) an 100 Ackerstandorten (siehe Karte). So erkennen sie kleinste Veränderungen der Bodenfarbe. Sie wird dunkler, je mehr Humus da ist. Signalstörungen würden herausgefiltert, etwa Bedeckung und Bodenfeuchte, so die Arbeitsgruppe am Thünen-Institut. Um Humus aus dem All nachzuweisen, sind mehrere Jahren bis Jahrzehnte nötig. Die genauen Raten des veränderten Gehalts zu bestimmen, ist mit Satellitendaten aber kaum möglich. Wiederholte Bodenproben weisen veränderte Humusvorräte nur schwer nach. Der Grund: Humusgehalte sind schon auf einem Ackerschlag sehr unterschiedlich. Zudem sind die Veränderungen meist sehr klein.
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