Gegen Ramularia wird es enger

Stephan Weigand

28. Januar 2021

Damit die Erträge bei Wintergerste passen, müssen die Bestände lange gesund bleiben. Gerade bei Ramularia entsteht durch den Wegfall von Chlorthalonil eine deutliche Wirklücke.

Auf den Punkt

Feuchtmilde Winter erhöhen den Krankheitsdruck im Frühjahr.
Trockenheit und rasches Wachstum erfordern dennoch selten eine frühe Behandlung.
Das noch nicht zugelassene Folpet verbessert die Ramulariawirkung, reicht im Ertragseffekt aber nicht an Chlorthalonil heran.

Der Klimawandel beschert uns immer extremere Wetterlagen. Auch im vergangenen Herbst geriet die Aussaat der Wintergerste im Osten und Süden wegen teils ergiebiger Regenfälle ab Ende September zur Nervensache. Wo sie rechtzeitig gelang, konnten sich die Bestände aber bis Dezember meist ausreichend gut entwickeln. Ein bisher viel zu warmer Winter half, manch unruhigen Bestand wieder dicht und glatt zu ziehen.

Normal entwickelte Wintergersten laufen unter solchen Bedingungen jedoch Gefahr, zu mastig zu werden. Spätestens zum Vegetationsstart rücken daher mögliche Schadpilze in den Fokus. In langen, ungewöhnlich milden und frostfreien Perioden können auch Krankheitserreger die Bestände viel häufiger und länger infizieren, als das früher der Fall war. In der Folge starten viele Bestände im Frühjahr oft mit höherem Ausgangsbefall.

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