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Große Kleinflächen-Designer

Klassischer Aufsitzmäher oder wendiger Zero-Turn-Mäher? Die drei Grünflächendesigner von Kubota mussten sich verschiedenen Herausforderungen stellen.

Auf den Punkt

  • Die Zero-Turnmäher überzeugen durch Leistung, Wendigkeit und Komfort.
  • Klarer Pluspunkt für den klassischen Aufsitzmäher mit Allrad: der Grassammelbehälter.
  • Mit Dieselmotor und robustem Mähwerk eignen sich die Mäher für Garten und Hof.

Der Rasen ist die liebste und am meisten umsorgte Fläche in vielen deutschen Gärten. Auf dem Hof erweitert sich diese Fläche um ein Vielfaches. Grünflächen rund um Stall, Maschinenhalle, Biogasanlage oder Siloflächen gilt es, in Schuss zu halten. Nicht zu vergessen sind die mehr oder weniger großen Streuobstwiesen, die ebenfalls geschnitten werden wollen.

In unserem Praxistest haben wir deshalb mit drei Technikredakteuren drei Kubota-Rasenprofis unter drei Einsatzbedingungen gegeneinander antreten lassen. Kubota bietet ein breites Sortiment an (semi-)professionellen Rasenmähern. Wir haben uns für drei Modelle in unterschiedlichen Preisklassen entschieden: den Zero-Turn-Mäher Z122R als Einsteigermodell, den klassischen Rasentraktor GR2120 und den Zero-TurnMäher ZD1211 aus dem Profiprogramm.

Immer Betriebsbereit

Eingesetzt wurden die drei Rasenmäher auf einer Parkfläche, der Begrünung rund um eine Maschinenhalle und ihren Zufahrtwegen sowie auf einer Stilllegungsfläche mit einem 80 cm hohen Aufwuchs, die mit zwei bis drei Mähgängen pro Jahr gut versorgt ist. Bevor wir in den Praxiseinsatz starteten, wurden die ersten Pluspunkte an die beiden größeren Modelle vergeben. Sie besitzen einen Dieselmotor, sodass der Tank an der Betriebszapfsäule aufgefüllt werden kann.

Die Grundkonzepte der Testmaschinen unterscheiden sich elementar. Beim GR2120 handelt es sich um einen „traditionellen“ Rasentraktor, der sich auch im semi-professionellen Bereich einsetzen lässt. Sitzposition, Bedienung, Mähwerksystem und Sammelbehälter unterscheiden sich in Aussehen und Handhabung nur wenig von den Modellen aus dem „Hobbysegment“. Im praktischen Einsatz spürt man jedoch schnell die durchdachte und robuste Ausführung.

Schon der erste Blick auf die Zero-TurnMäher zeigt, dass sie mit einem tieferen Schwerpunkt anders zu steuern sind, nämlich über Steuerhebel. Hier heißt es Platz nehmen und Steuerhebel in Arbeitsposition bringen. Die beiden Hebel lassen sich entsprechend der Größe des Fahrers in Höhe und Neigung verstellen. Dem nicht genug: Auch der Widerstand der Steuerhebel kann beim ZD1211 über einen hydraulischen Zylinder in drei Positionen justiert werden, um so das Ansprechverhalten zu optimieren. Dann gilt: Je weiter die Steuerhebel nach vorne geschoben werden, desto schneller wird der Mäher. Kurvenfahrten bis hin zum Wenden am Platz sind durch ein entgegengesetztes Bewegen der Steuerhebel möglich.

Zero-Turn Z122R: Der Ausputzer

Der kleine Z122R ist mit einem 19 PS starken Benzinmotor ausgestattet. Die Leistung wird von zwei Hydrostatgetrieben auf die ordentlich dimensionierten Antriebsräder übertragen. Die breite Bereifung sorgt für eine gute Traktion und Gewichtsverteilung, sodass der Mäher keine Spuren in der Grasnarbe hinterlässt. Wer nach einer wendigen Alternative für den Einsatz rund um Haus und Hof sucht, ist mit diesem Modell sehr gut bedient. Vergleicht man ihn mit seinem großen Bruder, muss man nur wenige Abstriche in Kauf nehmen.

Das Grundkonzept verbindet Komfort mit intuitiver und einfacher Bedienung. Obwohl Lenkhebel und Fahrersitz einstellbar sind und der Fußraum großzügig gestaltet ist, wird es ab einer Körpergröße von 1,90 m kritisch in puncto Sitzkomfort.

Der Mähwerksaushub erfolgt über ein Fußpedal, sodass die Hände immer an den Steuerhebeln bleiben können. Die Schnitthöhe von 38 bis 108 mm wird vorab zentral über einen Drehknopf in 6-mm-Rastern eingestellt. Das Mähwerk (auf Wunsch mit Mulchausrüstung) ist mit 107 cm Arbeitsbreite und zwei Messern mit 114 mm hoch gebaut, um viel Schnittgut verarbeiten zu können. Das Schnittgut wird, seitlich ausgeworfen und auf der gemähten Fläche verteilt.

KUBOTA Z122R

Ursprünglich war der kleine „Ausputzmäher“ für den Privatgarten gedacht, doch das Konzept lässt diesen Zero- Turnmäher auch auf größeren Flächen punkten. Den Z122R gibt es mit Seitenauswurf oder Mulcher.

Den kleinen Zero-Turn-Mäher Z122R gibt es nur mit Seitenauswurf. Dieser lässt sich aber mit einem Mulcher aufrüsten.

Rasentraktor GR 2120: Der Aufräumer

Der geländegängige Kubota-Aufsitzmäher unterscheidet sich durch den 3-Zylinder-Dieselmotor mit 21 PS, einen hohen Drehmomentanstieg und den Gelenkwellenantrieb für eine verbesserte Kraftübertragung ganz ohne Keilriemen vom Standard. Im Test hat uns die Glide-Steer-Lenkung – sie ermöglicht einen Vorderradeinschlag von 70 Grad – in Kombination mit dem Allradantrieb überzeugt, da sie den Traktor wendig und fit für Hanglagen macht.

Das Getriebe lässt sich über ein Pedal steuern. Bei geringem Aufwuchs kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 km/h gemäht werden. So sieht man auf Flächen schnell einen Mäherfolg, denn mit 122 cm Schnittbreite nimmt der GR 2120 mit Fangkorb eine ordentliche Menge mit.

Wer nun denkt, dass man unter den Bedingungen ständig am Entleeren ist, der irrt. Mit 450 l Fassungsvermögen ist der Auffangkorb großzügig bemessen. Bevor er voll ist, bekommen wir ein Warnsignal. Der eingebaute Sensor verhindert damit, dass wir den Auswurfkanal zufahren und manuell räumen müssen. Zum Entleeren des Korbs muss lediglich ein Hebel umgelegt werden. Mit der Unterstützung der integrierten Gasdruckfeder ist das ein Kinderspiel. Das von den drei Messern geschnittene Grüngut wird durch den Auswurfkanal in den Grassammelkorb geführt. Auch Blätter werden problemlos über das Mähwerk aufgesammelt und zum Fangkorb geleitet. Somit ersetzt der GR2120 im Herbst den Laubbläser. Ist man mit der Mäharbeit fertig, kann man über zwei Reinigungsklappen den Kanal restlos entleeren und reinigen.

Für den Extremeinsatz hätten wir besser auf den Heckdeflektor zurückgegriffen. Will man ohne Auffangkorb mähen, muss dieser zwangsweise zur eigenen Sicherheit angebaut werden. Der Deflektor soll dafür sorgen, dass das Schnittgut gleichmäßig auf der gemähten Fläche verteilt wird – eine gute Idee, wenn man die Flächen rund um Maschinenhalle oder Stall mähen möchte.

KUBOTA GR 2120

Der Aufsitzmäher ist für den semi-professionellen Einsatz vorgesehen. Überzeugt haben uns Wendigkeit und gute Mäh- ergebnisse unter harten Einsatzbedingungen. Die Bedienung ist einfach konzipiert.

Die Bedienung ist einfach konzipiert, die Symbole an den Hebeln sind selbsterklärend.

Zero-Turn ZD 1211: Der Profi

Wer von den Eigenschaften des Z122R überzeugt ist, jedoch lieber einen Diesel fährt, bekommt mit dem ZD1211 den Zero-Turn-Rasenprofi: 26 PS Motorleistung, 152 cm Schnittbreite, drei Messer, 140 mm Durchgang. Damit sich der ZD1211 als Profi beweisen kann, gibt es zudem zwei Einstellungen für die Vorderachse, pendelnd oder starr. Die starre Position bietet eine exaktere Führung des Mähwerks. Bei pendelnder Vorderachse passt sich die Maschine besser Unebenheiten an. Damit ist der ZD 1211 für alle Herausforderungen bestens gerüstet.

Beim Mähvorgang richten spezielle Leitbleche das Gras vor dem Schnitt auf und sorgen für eine gleichmäßige Schnittgutverteilung bei Seiten- oder Heckauswurf. Die Basis für ein exaktes Schnittbild und eine hohe Flächenleistung sind damit erfüllt.

Im Test haben uns alle drei Modelle überzeugen können. Letztendlich müssen Sie anhand der auf Ihrem Betrieb zu mähenden Fläche entscheiden, welches Modell als Preis-Leistungs-Sieger hervorgeht. ●

KUBOTA ZD1211

Um den ZD1211 auszulasten, wird Fläche benötigt. Der Zero-Turn-Mäher schafft je nach Einsatzfläche bis zu 1 ha/h und ist daher für den Profieinsatz geeignet. Das zeigt sich auch an der Ausstattung des Rasenmähers: leistungsstarkes Mähwerk mit wahlweise Heckauswurf, Seitenauswurf oder Mulchausrüstung. Bei dem Profigerät wird sehr viel Wert auf Arbeits- und Bedienkomfort gelegt.

Beim ZD1211 ist Körpereinsatz gefragt. Über Fußpedale wird nicht nur die Parkbremse aktiviert, sondern auch der hydraulische Mähwerksaushub. Über die Pedalsteuerung kann bei Hindernissen einfach ausgehoben und abgelassen werden.
Die Bedienung beim ZD1211 ist eindeutig und alle Bedieninstrumente sind für den Fahrer direkt erreichbar.
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