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Kommentar

„Sind wir abhängig oder die Industrie?“

Lucia Gruber bewirtschaftet mit ihrer Schwester Marlene einen Bioland-Ackerbaubetrieb in Niederbayern. Auf Youtube und Facebook berichten sie über ihre Arbeit. Für agrarheute schreiben beide regelmäßig in unserer Kolumne „Kopfdünger“.

Vor einiger Zeit hat unser Vater einen Leserbrief zum Glyphosatverbot geschrieben. Als Biobetrieb sind wir für das Verbot. Nach Veröffentlichung folgten Anrufe, E-Mails und Briefe – durchweg von Glyphosatanwendern. Es waren passionierte Anhänger von chemischem Pflanzenschutz, die uns über dessen Notwendigkeit aufklären wollten. Sie zweifelten unsere ackerbauliche Kompetenz und die Wirtschaftlichkeit unseres Betriebs an, weil wir ohne diese Hilfsmittel arbeiten.

Hut ab, Monsanto. Der Konzern hat es geschafft, bei vielen Landwirten das Gefühl zu erzeugen, von chemischen Pflanzenschutzmitteln abhängig zu sein. Es ist sicher unangenehm, sich ständig darum zu sorgen, es könnte einem jemand die Bewirtschaftungsgrundlage entziehen.

Dieser starke Gegenwind hat mich sehr nachdenklich gemacht. Vor der Grünen Revolution ging es ohne Spritzmittel und auch die letzten Jahrzehnte, seit es Bioverbände gibt, haben gezeigt, dass Biobetriebe wirtschaftlich sind und einen wesentlichen Anteil zur Lebensmittelversorgung beitragen.

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