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Neun Tipps für besseres Ackerfutter

Frisch beernteter Kleegrasbestand: Ackerfuttermischungen bieten Futterreserven bei Trockenheit und Vorteile bezüglich der Düngeverordnung.

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Nutzungsdauer festlegen

Die Einsaat von passenden Mischungen fürs Feldfutter senkt im Vergleich zur Reinsaat von Gras oder Klee die Anbaurisiken, etwa durch Dürre. Die Entscheidung richtet sich nach der Fruchtfolge, der anfallenden Gülle und den Futterrationen im Betrieb. Schon vor der Saat ist die Anbaudauer festzulegen, um den Fruchtfolgeplan einzuhalten.

Die Einsaat von passenden Mischungen fürs Feldfutter senkt im Vergleich zur Reinsaat von Gras oder Klee die Anbaurisiken, etwa durch Dürre. Die Entscheidung richtet sich nach der Fruchtfolge, der anfallenden Gülle und den Futterrationen im Betrieb. Schon vor der Saat ist die Anbaudauer festzulegen, um den Fruchtfolgeplan einzuhalten.

Die überjährige Saat ermöglicht es, das Futter im Saat- und im Hauptnutzungsjahr zu ernten. Für Kleegrasgemenge reichen wenige Arten als Partner. Der Vorfruchtwert ist hoch, das Auswinterungsrisiko meist gering. Der Ertrag ist anfangs höher als in den folgenden Jahren.

Bei mehrjährigem Feldfutter mit Ansaatjahr plus zwei bis drei Nutzungsjahren verteilen sich die Kosten für Saatgut und Bestellung auf noch mehr Jahre. Das Ansaatrisiko tritt bei längerer Nutzung nur einmal auf.

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Erträge richtig einschätzen

Betriebe mit einem geringen Anteil an Ackerfutter in der Fruchtfolge nutzen den hohen Vorfruchtwert zweckmäßigerweise so oft wie möglich. Bei einem hohen Anteil Futterbau im Betrieb ist aber zu beachten, dass Klee und Luzerne wenig selbstverträglich sind. Oft lässt sich auf reine Grassaaten ausweichen.

Steht viel Silomais im Anbau, ist Mais durch Gräser oder Klee teilweise zu ersetzen. Das mildert die Nachteile eines zu hohen Maisanbaus ab. Betriebe mit einem hohen Anfall von Wirtschaftsdüngern können mit Gras oder grasreichen Mischungen viel Gülle und Gärreste sinnvoll nutzen.

Bei den Arten fürs Ackerfutter zählen die Erträge an Trockenmasse (TM), Energie und Rohprotein. Sie sind die Basis für die Anbau- und Futterplanung sowie betriebswirtschaftliche Aspekte. Wichtig sind die

  • ökonomische Vorzüglichkeit im Anbau,
  • jeweilige Fruchtfolge und Futterration,
  • Eignung zur Silierung und
  • Verwertung von Wirtschaftsdüngern.
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Gut vorbereiten und rasch säen

Die feinen Sämereien benötigen ein gut abgesetztes Saatbett und guten Bodenschluss. Der Saattermin von Ackerfuttermischungen hängt an der Ernte der Vorfrucht. Ist das Feld geräumt, ist es möglichst rasch zu säen. Bei früher Saat lassen sich überjährige Mischungen oft noch im Saatjahr nutzen.

Saaten von Rotklee und Luzerne oder ihre Mischungen mit Gras sind in aller Regel bis etwa Mitte August abzuschließen. Bei späteren Terminen sind beide sonst schnell auswinterungsgefährdet. Welsches Weidelgras, das oft auf Getreide folgt, ist bis etwa Mitte September zu säen.

Mehrjähriges Feldfutter wächst am besten auf tiefgründigen Böden, die gut mit Wasser versorgt sind. Blank- oder Stoppelsaaten im Spätsommer sind bei früh räumender Wintergerste naheliegend. In trockenen Lagen sind sie aber nicht zu empfehlen, weil oft das Wasser fehlt.

Frischverfütterung ist günstig, wenn der Leguminosenanteil einer Mischung hoch ist. Hohe Rohproteingehalte schränken die Siliereignung jedoch ein. Bei empfohlenen Mischungen ist sie meist angegeben.

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Je nach Lage säen

Wer das Saatgut gleichmäßig verteilt und passend etwa 1 bis 2 cm tief ablegt, darf einen zügigen, gleichmäßigen Feldaufgang erwarten. Die Pflanzen bedecken den Boden schnell und gleichmäßig. Nach der Stoppelsaat lohnt sich oft die Walze.

Für jede empfohlene Mischung sind exakte Saatmengen angegeben. Davon abzuweichen ist nur bei schlechter Witterung, später Saat oder hohem Unkrautbesatz sinnvoll.

Da Ackerfutter in aller Regel schnell wächst, sind Unkräuter meist nicht konkurrenzfähig. In der Jugendentwicklung kann zur Unkrautregulierung aber ein Schröpfschnitt nötig werden. Probleme mit Ampfer lassen sich mit vitalen Mischungen in den Griff bekommen. Qualitätsmischungen enthalten keine Ampfersamen.

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Empfohlene Mischungen wählen

Die Ackerfuttermischungen enthalten meist Deutsches Weidelgras der Reifegruppen früh, mittelfrüh und spät, Wiesenlieschgras, Wiesenschwingel, Knaulgras, Welsches Weidelgras, Weiß- und Rotklee, Luzerne oder Glatthafer. Gerade bei Gräsern und Klee bietet der Markt eine Vielzahl geeigneter Sorten. Nicht alle eignen sich für den eigenen Futterbau. Qualitätsmischungen basieren auf Versuchen der Offizialberatung und sind entsprechend gekennzeichnet. Die dafür geeigneten Sorten sind in aller Regel ausführlich getestet.

Tetraploide Sorten oder solche mit verbessertem Futterwert werden laut Landwirtschaftlichem Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg in aller Regel für den Feldfutterbau gesondert ausgewiesen. Auch Angaben zu Höhenlagen oder Anfälligkeiten sind zu beachten.

Die Schnittreife erreichen Ackergräser meist schneller als das Grünland. So lässt sich gestaffelt ernten. Ein Kriterium ist somit auch der Entwicklungsrhythmus.

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Bei Untersaaten aufpassen

Die Saat von Acker- unter Grünfutter als Deckfrucht gelingt laut Bayerischer Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) recht sicher, etwa unter Grünhafer eine Mischung mit 3 kg/ha Einjährigem Weidelgras plus 10 kg/ha einschnittigem Alexandrinerklee.

Zur Deckfrucht Grüngetreide muss die Stickstoffdüngung wegen der Düngeverordnung knapp ausfallen, auch um vorzeitiges Lager zu vermeiden. Die Deckfrucht ist dann rechtzeitig zu ernten, Grünhafer etwa zu Beginn des Rispenschiebens.

Zur täglichen Grünfütterung eignet sich jede Deckfrucht. Allerdings sackt die Qualität rasch ab. Immerhin lässt sich damit schon im Ansaatjahr einschließlich der Deckfrucht rund 80 Prozent des Ertrags eines Hauptnutzungsjahres erzielen. Ist Körnergetreide als Deckfrucht geplant, ist Vorsicht geboten: Die gegenseitige Konkurrenz ist oft problematisch. Als Untersaat kommt höchstens Knaulgras mit seiner langsamen Jugendentwicklung infrage.

Im Vergleich zur Stoppelsaat ermöglichen Untersaaten jedoch eine längere Bodenruhe und sie bedeuten weniger Aufwand. Die Untersaaten müssen nach der Ernte der Deckfrucht schnell weiterwachsen.

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Dürretoleranz nicht überbewerten

Luzerne-Gras-Mischungen haben als Ackerfutter eine besondere Stellung. Luzerne ist auf trockenen, wasserdurchlässigen Standorten immer noch recht leistungsfähig, wenn andere Pflanzenarten ihr Wachstum längst eingestellt haben.

Auf trockenen Standorten ist immer damit zu rechnen, dass die Erträge der einzelnen Aufwüchse je nach Niederschlagsmenge und -verteilung bei allen ausdauernden Futterpflanzen stark schwanken. Derzeit sind sehr lange Dürreperioden bei hiesigen Klimabedingungen aber noch nicht die Regel.

Zudem tolerieren viele wirtschaftlich wichtige Futterarten zumindest zeitweise Trockenheit. Deswegen spielt bei der Artenwahl auch für Trockenstandorte letztlich der Verwendungszweck des Futters eine größere Rolle als die Trockentoleranz der einzelnen Arten.

Für niederschlagsreichere Lagen lohnt sich für überjährigen Anbau oft auch Welsches Weidelgras. Die Grenze der Anbauwürdigkeit setzt die LfL bei etwa 670 mm Jahresniederschlag an. Auf Böden mit hoher Wasserhaltekraft kann die Regenmenge auch etwas niedriger ausfallen, umgekehrt bei leichteren Böden höher. Für trockene Gegenden ist ansonsten mehrjährig eher Knaulgras vorzuziehen.

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Eher auf Mischungen setzen

Artenmischungen aus Rotklee und Gras sind reinen Ansaaten von Klee immer vorzuziehen. Im Durchschnitt erzielen Mischungen gegenüber Reinsaaten bei gleicher Düngung etwa 6 Prozent Mehrertrag. Überdies bieten Artenmischungen laut LfL folgende Vorteile, die in der Praxis häufig nicht ausreichend berücksichtigt werden:

  • bessere Ertragssicherheit bei Krankheiten und Schädlingen,
  • sicherer Ausgleich von extremer Witterung oder Bodenmängeln,
  • stärkere Unkrautunterdrückung,
  • langsamerer Qualitätsabfall bei verspäteter Nutzung,
  • höhere Schmackhaftigkeit,
  • vielseitigere Verwendung: neben Grünfütterung auch als Silage und Heu.

Zur alleinigen Grünfütterung lohnen sich Mischungen mit viel Klee. Sie erreichen etwa 65 bis 75 Prozent Klee im Aufwuchs. Ist Silieren vorgesehen oder Gülleeinsatz geplant, sind grasreiche Mischungen besser, jeweils mit der Hälfte an Klee und Gras.

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Gülle sinnvoll einsetzen

Um das Ertragspotenzial auszuschöpfen, ist Ackerfutter richtig zu düngen. Ist es möglich, Gülle und andere Wirtschaftsdünger wie Gärreste oder Stallmist über den Feldfutterbau sinnvoll zu verwerten, sind auch reine Gräser durchaus sinnvoll. Sie brauchen aber eine sichere Regenmenge und -verteilung.

Für viehstarke Betriebe lohnen sich Ackerfuttermischungen, die schnell dichte Bestände bilden. Der hohe Nährstoffbedarf kann ein Vorteil in roten, also nitratsensiblen Gebieten sein, um die Düngeverordnung einhalten zu können. Für mehrjähriges Feldfutter gelten im Übrigen genau dieselben Düngesperrfristen wie auf Dauergrünland.

Der Stickstoff-(N)-Bedarfswert gemäß Düngeverordnung liegt nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen für drei bis vier Schnitte bei 310 kg N/ha, für fünf Schnitte sind es 400 kg N/ha. Für Sommerzwischenfrüchte als Futter vom Acker gelten folgende Werte:

  • Ackergras, eine Nutzung: 80 kg N/ha (bei einem erwarteten Ertrag um 30 dt TM/ha),
  • Futterzwischenfrucht ohne Leguminosen: 80 kg N/ha (um 25 dt TM/ha),
  • Zwischenfrucht bis 30 Prozent Leguminosen: 60 kg N/ha (um 25 dt TM/ha),
  • 31 bis 75 Prozent Eiweißpflanzen: 30 kg N/ha (um 25 dt TM/ha Ertrag),
  • ab 75 Prozent Leguminosen: 0 kg N/ha (um 25 dt TM/ha Ertragserwartung).

Beim Ackerfutter zählen unterm Strich hohe Erträge und gute Energiegehalte, günstige Gäreigenschaften, gleichmäßiger Futteranfall und lückenlose Versorgung auch in Trockenphasen, wenn das Futter knapp zu werden droht. Das kommt künftig sicher immer häufiger vor.

Grasmischungen etwa mit Rotklee und Luzerne sind spätestens bis etwa Mitte August zu säen.

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