Porsche statt Greta

Nein, im südbrandenburgischen Wahlkreis 62 konnten die Bürger am 26. September nicht wirklich eine Katze in den Bundestag wählen. Aber immerhin stand die Partei „Bobby“ auf dem Stimmzettel – und das ist der Name der Katze von Michael Gabler. Der 49-jährige Tierpfleger aus Lichterfelde firmierte unter dem Namen seiner Hauskatze als unabhängiger Direktkandidat auf dem Stimmzettel. Mit einigem Erfolg: Beachtliche 632 Erststimmen konnte Bobby einstreichen.

Anders als die Grünen im Saarland. Dort scheiterte die Partei an Formalien. Der Ursprung des Desasters: Ein Mann (!) hatte Anspruch erhoben auf Platz eins der grünen Landesliste. Das versuchte die Parteiführung trickreich zu verhindern, flog damit jedoch auf. Ergebnis: Die manipulierte Landesliste wurde zur Wahl nicht zugelassen. Folglich konnten die Grünen im Saarland keine einzige Zweitstimme einheimsen.

In Berlin erschwerte das dort aus Tradition gepflegte Missmanagement die Stimmabgabe. Mal fehlten Wahlzettel und wurden mit der Sackkarre durch den Berlin-Marathon manövriert, mal wurden falsche Wahlzettel ausgehändigt. Häufig mussten die Berliner stundenlang Schlange stehen, um ihr Kreuz zu machen. Trotzdem wurde in manchen Wahllokalen eine Wahlbeteiligung von bis zu 150 Prozent ermittelt. Das schaffte nicht einmal die DDR.