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Multifunktional unterwegs

Je nach Einsatzgebiet sind zahlreiche Ausstattungsvarianten für die Allrounder verfügbar.

Sicher und zuverlässig meistern Sie jeden noch so harten Einsatz, ohne Zugeständnisse an den Fahr- und Bedienkomfort machen zu müssen. UTV bedeutet Utility Vehicle und man kann es als Nutzfahrzeug bezeichnen. Häufig werden diese Fahrzeuge auch als Buggy oder Side-by-Side bezeichnet, also Seite an Seite, was sich auf die Sitzpositionen von Fahrer und Beifahrer bezieht.

Der wichtigste Vorteil der Fahrzeuge ist die Tatsache, dass schwierige Bereiche wieder leicht zugänglich sind. Dank Allradantrieb marschieren sie über bearbeitete Ackerflächen, schlammige Wiesen und Waldstreifen mit vielen Baumwurzeln und Baumstümpfen.

Die Einsatzzwecke der Fahrzeuge könnten unterschiedlicher nicht sein, wie wir bei Besuchen bei unseren agrarheute- Leser erfahren haben. Für die einen wurde es als Beförderungs- und Transportfahrzeug angeschafft, die anderen nutzen es für die vielfältigen Bedürfnisse rund um die Tierhaltung und für eine weitere Gruppe ist das Fahrzeug der ideale Gefährte für Wald und Jagd.

Angebot passt sich Nachfrage an

Die Zahl an Anbietern und Modellen von Mehrzweck-Transportfahrzeugen oder auch UTVs hat in den vergangenen Jahren konstant zugenommen. Waren es anfangs noch reine Spaßmobile, so wurde ihnen zunehmend ein arbeitswirtschaftlicher Nutzen hinzugegeben, sodass sie im nächsten Schritt die motorisierte Schubkarre eines landwirtschaftlichen Betriebs wurden.

Heute stehen die Fahrzeuge auf vielen Betrieben und in Lohnunternehmen, denn sie sind die optimalen Helfer für viele Aufgaben. Die Leistung der UTVs beeindruckt. Sie können in vielen Disziplinen punkten. ●

Weidemobil mit Allrad

Auf dem Spatzenhof ist das RTV von Kubota nicht mehr wegzudenken. Milchviehhalter Helmut Keller erreicht damit unwegsames Gelände und meistert die logistische Herausforderung von zwei Standorten.

Fast täglich ist Landwirt Helmut Keller auf den Jungviehweiden unterwegs um die Stromstärke zu messen, Batterien zu tauschen, die Wasserversorgung zu kontrollieren oder seine Nachzucht zu begutachten. Der Bioland-Milchviehbetrieb aus dem baden-württembergischen Ölbronn melkt rund 80 Fleckviehkühe an zwei unterschiedlichen Standorten. Hauptbetrieb und Pachtstall liegen 1 km auseinander und die Weideflächen verstreut im Umkreis. Für den Familienbetrieb ist das eine logistische Herausforderung.

Mit dem RTV kommt Keller überall hin und hinterlässt keine Spuren.

Ins Gelände, wo andere Scheitern

Seit nicht mal einem Jahr ist bei Helmut Keller ein RTV von Kubota im Einsatz. Das Geländefahrzeug mit der hydraulisch kippbaren Pritsche ist auf dem Hof nicht mehr wegzudenken und war bereits über 2.500 km zwischen den Ställen, Weiden und Äckern unterwegs.

Helmut Keller biegt vom Feldweg in die steile Einfahrt zur Weide. Über einen Erdwall hinweg steuert er auf die nächste Fläche. „Unser VW-Transporter kam bei Nässe nicht überall hin. Mit dem Kubota fahre ich in die Weiden und brauch keine Sorgen zu haben, dass ich nicht mehr rauskomme“, sagt Keller. Bodenschonend sei das leichte Fahzeug unterweg. „Überfahrenes Gras steht wieder auf und wir hinterlassen keine Schäden.“

Praktische Pritsche: Es ist immer alles parat für Weide und Jungvieh.

An Kellers RTV hängt ein Anhänger, auf dem Weideutensilien wie Zaunpfähle, Drahtlitzen, Astscheren und die Motorsense ihren festen Platz haben. So hat er immer alles dabei.

Einen Vorteil sieht Keller bei dem Geländefahrzeug in der Wendigkeit und im vielseitigen Einsatz: „Das RTV hat den Vorteil, dass auch unsere Auszubildenden mit dem T-Führerschein mobil sind.“ Bei Kellers ist das RTV als land- und forstwirtschaftliche Zugmaschine bis 40 km/h zugelassen.

Schutz vor Wind und Kälte

Weil das Gefährt das gesamte Jahr im Einsatz ist, war Kellers eine Kabine mit Frontscheibe und Seitentüren wichtig. Im Sommer sind die Türen abgebaut. „Dann würde ich mir noch seitliche Bügel wünschen, die Fahrer und Beifahrer halt geben“, sagt Keller. „Das Fahren macht Spaß und ist sehr einfach. Wir nutzen das Fahrzeug so häufig – ich würde es nicht mehr hergeben.“ ●

Strasse, Stall und Spass

Auf dem Betrieb von Josef Graf im oberbayerischen Söchtenau ist bereits seit 15 Jahren ein John Deere Gator unterwegs. Das Einsatzspektrum hat sich im Laufe der Jahre stets verändert.

Dass der John Deere Gator von Josef Graf schon einige Arbeitsstunden auf dem Buckel hat, lässt sich nicht verleugnen. Am Fahrzeug vermehren sich die rostfarbenen Stellen – vor allem rund um die Ladefläche – jährlich. „Der Gator hat über die Jahre hinweg treue Dienste geleistet und wir haben die Ansprüche an das Fahrzeug mittlerweile etwas reduziert, sodass er noch etwas im Einsatz bleiben kann“, erklärt der Milchviehhalter.

Die Kabine ist funktional ausgestattet. Luxus wie Heizung oder Klimaanlage sucht man vergebens – Standard aus vergangenen Zeiten. Heute bietet John Deere deutlich mehr Ausstattungsoptionen.

Überzeugende Kaufargumente

Angeschafft wurde das Multifunktionsfahrzeug bereits vor 15 Jahren. Gesucht wurde damals ein Nachfolger für einen Piaggio Ape, den kultigen dreirädrigen Roller mit Pritsche aus Italien, der häufig ausgefallen ist. Der Mini-Laster war das Shuttle-Fahrzeug vom Betriebsstandort im Dorf hinaus zum neu ausgesiedelten Milchviehstall in 2 km Entfernung.

Der John Deere Gator hat über die letzten 15 Jahre wertvolle Arbeit geleistet und dabei an Glanz verloren.

In der engeren Auswahl des Nachfolgers war zunächst auch ein Pick-up. „Der Isuzu wäre im Vergleich zum Gator sowohl bei den Anschaffungskosten als auch bei den jährlichen Kosten viel zu teuer geworden. Außerdem hätten die Auszubildenden nicht mit dem Pick-up fahren dürfen“, begründet Graf seine Kaufentscheidung.

Zu der Zeit hatte der örtliche Landmaschinenhändler ein John-Deere-Vorführfahrzeug aus den USA auf dem Hof stehen. Der Gator mit 40-km/h-Zulassung war perfekt: Laderampe, Zweisitzer, Off-Road-tauglich – alles was für den landwirtschaftlichen Einsatz gebraucht wird. Im Laufe seines Daseins hat der John Deere Gator einige Aufgaben übernehmen müssen.

Strapazierfähig

Bewährungsprobe war der Einsatz als Futteranschieber im Milchviehstall. Dazu wurde an die Front ein Schild angebaut, mit dem mehrmals täglich die Mischration am Futtertisch nachgeschoben wurde. Die anspruchsvolle Arbeit hat jedoch dazu geführt, dass die Vorderachse verschlissen ist.

Heute wird der Gator auf dem Betrieb in Söchtenau vorwiegend als Betriebsshuttle eingesetzt. Weitere Aufgaben sind eher saisonal: Dazu gehören Pflegemaßnahmen im Grünland, Forstarbeiten sowie Transportarbeiten rund um den Milchviehstall. ●

Auf der Pirsch (und) im Wald

Traktoren und Pick-up sind auf dem Betrieb vorhanden. Gefehlt hat ein geländegängiges Fahrzeug für die Arbeit im Wald und die Jagd. Die Entscheidung fiel auf den Polaris Ranger 1000.

Steckbrief: Gesucht wurde eine Alternative für Traktor und Pick-up. Das infrage kommende Fahrzeug sollte sowohl im Gelände als auch auf der Straße einsetzbar sein. Zu den Haupteinsatzgebieten zählen Forstarbeiten, Wiesen- und Feldkontrolle und die Jagd.

Selbst in schwierigem Gelände ist der Ranger 1000 sicher unterwegs. Möglich macht das ein reaktionsschnelles True- on-Demand-Allradgetriebe.

Nach genau so einem Fahrzeug hat sich Max Fischbacher vor zwei Jahren auf die Suche gemacht. Letztendlich hat er sich für den Polaris Ranger 1000 entschieden. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren zahlreiche Argumente, die den Einsatz in unwegsamem Gelände im Wald erleichtern.

Hürdenläufer

Dank der Vorderachsen mit langem Federweg und Einzelradaufhängung ist es für Max Fischbacher nahezu kein Problem, in jeden Winkel des Walds mit teilweise extremen Hanglagen zu fahren. Selbst kurze Baumstümpfe oder Reisig sind für den Polaris keine Hürde.

„Da der Ranger über 30 cm Bodenfreiheit hat, habe ich keine Angst aufzusitzen“, erklärt der gelernte Landmaschinenmechaniker. Das gilt auch für den Acker. Hier schätzt er das geringe Fahrzeuggewicht. Selbst bei feuchten Bedingungen kommt er mit Allrad und Hinterachssperre über die Flächen, ohne Schäden zu hinterlassen.

ie Ladefläche bietet ausreichend Platz für Transportarbeiten. Mit 720 kg hat der Polaris die höchste Zuladung bei den UTVs.

Der im Ranger verbaute Kubota-Motor punktet mit einer oben liegenden Nockenwelle. Er liefert bereits bei niedrigen Touren ein gutes Drehmoment und entfaltet seine Kräfte. Selbst wenn an die serienmäßig verbaute 2-Zoll-Kupplung im Heck ein Anhänger gekoppelt ist, kommt der Polaris gut in Fahrt. Der Spritverbrauch bei schwerer Arbeit ist überschaubar und das Tankvolumen mit 43,5 l passend.

Platzwunder

„Am Komfort für den Fahrer fehlt es an nichts. Die Kabine ist großräumig dimensioniert, bietet zahlreiche Staufächer und ist mit Klimaanlage und Heizung bestens für den Sommer- und Winterbetrieb gerüstet“, fasst Fischbacher zusammen. Sowohl Zuladung als auch Maße der Ladefläche sind passend für den Transport von Motorsäge und Co. bei Waldarbeiten. Kann der passionierte Jäger einen gezielten Schuss abgeben, lässt sich die Beute gut transportieren. ●

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