Pflichtbrache und Fruchtfolge ausgesetzt

Norbert Lehmann

29. September 2022

Die Pflicht zur Stilllegung von 4 Prozent der betrieblichen Ackerfläche wird für 2023 ausgesetzt. Auch die neuen Vorgaben für den Fruchtwechsel werden nächstes Jahr nicht angewendet.

Somit bleibt Stoppelweizen weiter erlaubt. Einer entsprechenden Ausnahmen-Verordnung zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hat der Bundesrat Mitte Sepember zugestimmt. Damit setzt Deutschland die von der EU-Kommission geschaffenen Ausnahmen von den GLÖZ-Standards (guter landwirtschaftlicher ökologischer Zustand) 7 und 8 national um.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte die Stilllegung zunächst nicht aufgeben wollen. Unter dem Druck der Mehrheit der Bundesländer lenkte er jedoch letztlich ein. Landwirte, die für 2023 keine Pflichtbrachen anlegen, dürfen allerdings auch nicht an der neuen Öko-Regelung (Eco Scheme) zur freiwilligen Stilllegung teilnehmen. Diese Öko-Regelung wird mit 1.300 bis 300 Euro/ha (je nach Flächenanteil von einem bis zehn Prozentpunkten) gefördert. Ebenso verlieren Landwirte, die bei den Regeln zum Fruchtwechsel aussetzen, wohl die Möglichkeit zur Teilnahme am Eco Scheme für die vielfältige Fruchtfolge.

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