Ein eigener Hof ist ein teurer Traum
Auf den Punkt
- Nadia Kritzinger ist Quereinsteigerin und arbeitet auf einem Bauernhof in Sürdtirol.
- Der Traktor ist ihre Leidenschaft, sie ist mehrfache Meisterin bis hin zur Europameisterschaft.
- Ihre Zukunft als Landwirtin sieht sie kritisch – ebenso wie die Lage der Landwirtschaft.
Das Knattern ist von Weitem zu hören. Rasch kommt es näher. Schon biegt das Gefährt um die Kurve. 5 t schwer und sattgrün wie die Naturidylle rundum ist der Traktor, der vor dem Scheunentor zum Stehen kommt. Die Tür zur Fahrerkabine schwingt auf. Heraus springt eine junge Frau. Das Haar ist blond gefärbt und zu einem Pferdeschwanz gebunden, die Füße stecken in leichten Arbeitsschuhen. Behände klettert sie die zwei Leitersprossen hinunter und verzieht den Mund zu einem scheuen Lächeln. „Bergmadl“ ist in grünen Lettern auf das gelbe T-Shirt gedruckt, das sie heute trägt.
Ein Mädchen aus den Bergen – Nadia Kritzinger ist mehr als das. „Meine Mama wollte immer, dass ich ,etwas G’scheites‘ lerne“, sagt die junge Frau und lacht. Nadia Kritzinger hat sich für das entschieden, wobei sie sich bis heute am wohlsten fühlt: die Arbeit auf dem Bauernhof – und auf dem Traktor. Den beherrschte sie früh und besser als andere, wie sie seit Jahren beweist. 2014 wird sie erstmals Europameisterin im Traktorfahren. Erfolgreich verteidigt sie bis heute den Titel der Südtiroler Traktoren-Landesmeisterin.
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