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Rechenkünstler

Der 2-Kreisel-Seitenschwader GA 7530 von Kuhn recht bis zu 7,40 m auf einmal. Er kann alles zu einem Schwad oder für die Nacht in zwei Schwade ablegen.

Auf den Punkt

  • Der Kuhn GA 7530 ist ein robuster 2-Kreisel-Schwader mit Seitenablage.
  • Es lassen sich zwei einzelne Schwade für die Nacht oder einer für die Ernte ablegen.
  • Beim Transport hat der Schwader eine Breite von 3,00 m und eine Höhe von 3,99 m.

Mit dem 2-Kreisel-Schwader GA 7530 bietet Kuhn einen schlagkräftigen Seitenschwader an. Das Gerät wird in den Unterlenkern des Traktors angehängt und fährt auf dem eigenen Fahrwerk. Die hinteren Räder steuert eine Zwangslenkung. So folgt der Schwader spurtreu dem Traktor, besonders auf Flächen mit viel Kurven und Hindernissen. Für kleine Wenderadien kann der Traktor zu jeder Seite bis zu 75Grad einschlagen. Mit dem Stabidrive-System ist die Drehachse der Anhängung leicht geneigt. Das System verbessert die Stabilität des Schwaders in den Kurven, sowohl bei der Arbeit als auch auf der Straße und am Hang. Gegenüber dem Wettbewerb werden keine Radgewichte benötigt. Stabidrive hat uns während des Tests überzeugt.

Kuhn bietet in dieser Baureihe zwei weitere Modelle an: den GA 6930 mit 6,30 m und den GA 8830 mit 7,80 m Arbeitsbreite bei einem Seitenschwad. Sowie den A 8030 mit 7,30 m Arbeitsbreite und der Stabilift-Verriegelung der Kreisel.

Zurück zu unserer Testmaschine: Beim GA 7530 haben beiden Kreisel einen Durchmesser von 3,20 m. Sie sind kardanisch aufgehängt. Dies bedeutet, dass die Kreisel sichin alle Richtungen dem Boden anpassen können. In Fahrtrichtung passen sich die Kreisel um jeweils 6 Grad an, quer zur Fahrtrichtung sind es 10 Grad zu jeder Seite.

Für eine gute Bodenanpassung ist auchdas Fahrwerk der Kreisel verantwortlich. Wichtig ist, dass sie nah an die Zinken heranreichen, denn sie sollen die Zinken da in der in der Höhe führen, wo sie arbeiten. Um die Grasnarbe zu schonen, sind die vorderen Kreiselräder immer drehbar. Am vorderen Kreisel können die hinteren nur nach innen drehen. So geben die Räder dem Kreisel mehr Spurstabilität und kommen bei Kurvenfahrt nicht mit den Zinken in Kontakt.

Am hinteren Kreisel sind die hinteren Räder starr, um die Spur des Kreiselszu halten. Nachteil: Eng eingeschlagen radieren die hinteren Kreisel bei einer Rechtskurve.Am Fahrwerk hatten wir die optionalen breiteren 380/55-17-Räder montiert.Gerade bei hängigem Gelände und weichen Böden haben uns die großvolumigen Räder gut gefallen.

Zinkenarme auf Schlepp

Der Schwader wird mechanisch über das Master-Drive-GIII-Getriebe angetrieben. Ein Kegelradpaarüberträgt die Kraft von der Gelenkwelle auf ein Stirnradpaar und damit auf die Kreisel. Beide Getriebe sind wartungsfrei – prima.

Jeder Kreisel kommt beim GA 7530 mit elf Zinkenarmen. Sie werden über eine wartungsfreie Kurvenbahn gesteuert undbestehen aus gekröpften Rohren, die mit einer Schraube nah am Lager aus Aluminium verschraubt werden. So lassen sich verbogene Zinkenarme im Falle einer Kollision leicht austauschen. Durch die Kröpfung der Arme arbeiten die Zinken auf Schlepp und das Futter wandert so leicht nach außen. Zudem soll es das Mitschleppen des Futters aus dem Schwad verhindern. Ein weiterer Vorteil: Durch die Kröpfung der Arme heben sich die Zinken weiter über den Schwad aus als bei geraden Armen.

Mit stabilen Zinken

Jeweils vier stabile Doppelzinken sind an einem Arm montiert. Das soll für eine gleichmäßige Rechqualität unabhängig von der Futtermenge sorgen, da die Zinken relativ wenig auslenken. Auch sie stehen leicht auf Griff. So kann das Futter am Zinken hochwandern und die Verschmutzung des Futters wird reduziert. Die stabilen Zinken erfordern aber auch eine genaue Einstellung der Rechhöhe, um die Futterverschmutzung so gering wie möglich zu halten.

Bei unserem Testschwader lässt sich die Rechhöhe für jeden Kreisel einzeln mechanisch mit einer Kurbel einstellen. Optional gibt es eine hydraulische Verstellung der Arbeitshöhe für 1.485 Euro Aufpreis.Tipp: Machen Sie die Grundeinstellung auf dem Hof auf einer befestigten Fläche.

Der Zinkenabstand sollte etwa 4 cm betragen. Generell sollt der Schwader waagerecht in Fahrtrichtung und auch quer dazu ausgerichtet sein. Allerdings sollten die Zinken auf der zum Schwad gerichteten Seite etwa 2cm tiefer als beim Rest der Maschine arbeiten. In der Nähe des Schwads lenken die Zinken am stärksten nach hinten aus, da hier am meisten Futter transportiert wird. Durch diese Grundeinstellung bekommt der Schwader eine gleichmäßige Rechhöhe über die gesamte Maschinenbreite. Aus diesem Grund lassen sich die Räder der Kreisel auch in der Höhe verstellen.

Ein Schwad aus 6,90m Arbeitsbreite

Mit dem GA 7530 lassen sich zwei kleine oder ein großes Schwad formen. Die kleinen Schwaden werden gerne als Nachtschwaden in der Heuernte genutzt. Dann hat der Schwader die größere Arbeitsbreite von 7,40 m. Wird der Schwader schmal gestellt, übergibt der erste Kreisel das Futter auf den zweiten. Das mittlere Schwadtuch ist in Parkposition und es werden 6,90 m zusammengerecht. Die Schwadbreite lässt sich hydraulisch von 0,60 bis 1,70 m Breite einstellen.

Die Kreisel heben hydraulisch aus, zuerst der vordere und dann der hintere. Wie schnell die Kreisel ausheben und einsetzen, lässt sich bequem über zwei Drosselventile einstellen. Normal heben die Kreisel 46 cm weit aus. Wem das zu wenig ist, kann zwei Schrauben umstecken und 59 cm Aushub erzielen – sehr gut. Beim Absenken setzen die Kreisel zuerst hinten auf, um ein Einstechen der Zinken zu verhindern. Dieser Jet-Effekt sorgt für sauberes Futter. Auf Wunsch lassen sich die Kreisel mit der Bedienbox auch einzeln ausheben.

Unser Testeindruck

Der GA-7530-Seitenschwader ist eine robuste Maschine. Durch die Seitenablage lassen sich auch Doppelschwade bei geringem Aufwuchs zusammenrechen. Die Rechqualität hat uns gut gefallen, ebenso die Bodenanpassung. Wir sind im kupierten Gelände bis zu 12 km/h schnell gefahren. Dank Stabidrive folgt der Schwader gut der Traktorspur. Zusammengeklappt bleibt der 2-Kreisel-Seitenschwader GA 7530 unter 4,00m Transporthöhe – prima! ●

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