Zank um Kuhfladen

Im oberbayerischen Pähl gab es Ende Juli einen Skandal, wie ihn die Region lange nicht gesehen hat! Es ging dabei um ... Mist. Landwirt Georg Schweiger wurde von seiner Gemeinde verdonnert, 128,50 Euro Ordnungsgeld zu zahlen, weil seine Kühe auf dem Weg zur Weide die Straße mit ihren Hinterlassenschaften verunreinigen.

Der Bauer protestierte, die Medien berichteten und am Ende schaltete sich sogar der stellvertretende bayerische Ministerpräsident, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), in die öffentlichkeitswirksame Diskussion ein. Gegenüber dem „Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt“ erklärte Aiwanger, es sei bezeichnend, wenn ein Bauer dafür bestraft werde, „wenn eine Kuh auf die Straße scheißt“. Schließlich könne man die Tiere nicht per Hubschrauber auf die Weide verfrachten. „Solche Verschmutzungen sind unvermeidbar. Wenn dann stets mit Bußgeldern zu rechnen ist, dann marschieren diese Kühe nicht mehr auf die Weide, sondern direkt zum Metzger“, erklärte der Minister.

Am 1. August machte Aiwanger seine Ankündigung wahr, besuchte den Betrieb in der Gemeinde Pähl und zahlte dem Landwirt medienwirksam die Strafe. Die „Welt“, die ebenfalls berichtete, erklärte süffisant, die Aktion sei einer der meistbesuchten Pressetermine in der Geschichte des bayerischen Wirtschaftsministeriums gewesen.