„Beim Klimaschutz brauchen wir langfristige und gemeinsame Lösungen“

Moin liebe Kolleginnen und Kollegen, „Ich muss nur noch kurz die Welt retten …“ Auch wenn Tim Bendzko mit seinen Zeilen eine andere Idee verfolgt, trifft es die jetzige Situation im Agrarsektor und im ländlichen Raum sehr gut. Die Schlagzeilen rund um den Klimawandel nehmen immer sonderbarere Formen an, ob es die Novellierung der Industrieemissionsrichtlinie (IED) der EU ist oder die Wiedervernässung der Moore oder gar das Schlachten von Rindern, wie es der irische Agrarminister als eine mögliche Lösung der Klimakrise vorschlägt.

All diese Ansätze haben eines gemeinsam: Sie lösen bei den Menschen auf dem Land Existenzängste aus und sorgen für einen Zuwachs an den extremen politischen Rändern. Dieses deutliche Auseinanderdriften der Sichtweisen zwischen Stadt und Land oder besser gesagt zwischen dem grünen Establishment und der Bevölkerung auf dem Land, wird zur Offenbarung beim Thema Wolf. In Ostfriesland und in Bayern gab es Demonstrationen gegen die Ansiedlung des Wolfs. Was für die Menschen auf dem Land eine rote Linie ist, nämlich die Koexistenz von Weidehaltung und dem Raubtier Wolf, scheint bei ihren Gegenspielern ein Abstraktum zu sein. Das wird noch durch Wolfspatenschaften gefördert. Der Glaube, dass wir die Veränderungen auf der Welt beim Klima oder beim Artensterben durch puren ideologischen Aktionismus in Deutschland oder Europa stoppen werden, ist ein Irrglaube. Wissenschaft und Pragmatismus haben da kaum Platz. Bleibt nur zu hoffen, dass sich wie bei der Wolfsproblematik, wo unsere Umweltministerin Steffi Lemke den Abschuss von Wölfen nicht mehr verneint, unsere Politik den Panikmodus verlässt und nicht nur in Wahlperioden denkt. Bei den großen Themen wie dem Klimawandel brauchen wir langfristige Lösungen, und zwar nicht nur in Deutschland.