Zwillingsgeburten bei Hochleistungskühen: Zwillinge besser managen

Zwillingsträchtigkeit ist erblich. Die Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsgeburt bei Hochleistungskühen liegt bei knapp fünf Prozent. Der Grund dafür liegt in den Genen, aber auch die Milchleistung und das Alter der Kuh spielen eine Rolle. Forscher haben herausgefunden, dass Kühe, die mehr als 40 kg Milch pro Tag geben, häufiger einen doppelten Eisprung haben. Deshalb sind Zwillingsgeburten bei älteren Kühen wahrscheinlicher als bei Färsen.

Hauptsächlich liegt dies daran, dass Kühe mit hoher Milchleistung mehr Futter aufnehmen, wodurch die Durchblutung des Magen-Darm-Traktes und damit auch der Leber zunimmt. In der Leber werden Sexualhormone wie Progesteron verstoffwechselt. Durch die starke Durchblutung werden die Hormone schneller abgebaut. Dadurch ist die Konzentration im Blut niedriger.

Ist der Progesteronspiegel im Blut niedrig, kommt es häufiger vor, dass mehrere Follikel gleichzeitig heranreifen. Die Wahrscheinlichkeit für einen doppelten Eisprung liegt bei etwa 20 Prozent. Entzündungen im Körper der Kuh, wie bei Lahmheiten, reduzieren nicht nur die Futteraufnahme, sondern produzieren auch Prostaglandin, kurz PGF, was ebenfalls die Progesteronkonzentration senkt.