Neue ASP-Variante in China

Laut eines aktuellen Artikels in der Fachzeitschrift Nature Communications scheint es sich bei dem neuen Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) um eine Hybride aus dem Genotyp-II-Stamm, der 2018 den Ausbruch in China verursachte, und einem neueren, aber weniger tödlichen Stamm, der 2021 entdeckt wurde, zu handeln. Dieser Stamm, der wegen seiner offensichtlichen Ähnlichkeit mit älteren Versionen des ASP-Virus als Genotyp I bezeichnet wird, verursacht chronische Krankheiten bei Schweinen, ist aber nicht so tödlich wie Genotyp II.

Der Leiter der ASP-Impfstoffgruppe am Pirbright Institute in Großbritannien, Chris Netherton, befürchtet, dass das Virus in der Lage sein könnte, dem derzeit in der Entwicklung befindlichen ASP-Lebendimpfstoff zu entgehen. Die chinesischen Daten deuten aber nicht darauf hin, dass der neue Stamm ansteckender ist als die bestehenden Virusvarianten. Es sei auch überraschend, so Netherton, dass das chinesische Forschungsteam eine scheinbar völlig neue Variante der ASP identifiziert habe.

Der Erreger der ASP ist ein DNA-basiertes Virus und gilt als wenig anfällig für Mutationen. Einige Viren besitzen jedoch die Fähigkeit, genetische Informationen auszutauschen, wenn sie gleichzeitig eine einzelne Zelle infizieren. So könnte die neue Variante entstanden sein.