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„Schützt Eure Existenz durch Biosicherheit!“

Nadine Henke ist Tierärztin und führt zusammen mit ihrem Mann Heinrich einen Sauenbetrieb in Bruchhausen-Vilsen (Niedersachsen).

Liebe Kolleginnen und Kollegen, da ist es wieder passiert. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat einen gewaltigen Sprung gemacht nach Baden-Württemberg. Landwirtschaftsminister Hauk sagte, dass hinsichtlich der Biosicherheit in dem Betrieb alles eingehalten wurde und die Eintragungsquelle derzeit noch unbekannt sei. „Wir müssen aktuell davon ausgehen, dass der Eintrag durch menschliches Handeln verursacht wurde“, erklärte Peter Hauk.

Durch menschliches Handeln?! Für mich ist das ein glatter Widerspruch, wenn angeblich hinsichtlich der Biosicherheit alles eingehalten wurde. Denn sind wir doch einmal ehrlich: Ein Virus, das nicht luftgetragen ist, sondern ausschließlich durch direkten Kontakt übertragen wird, kann doch nur durch fehlerhafte Biosicherheit in einen Betrieb gelangen. Liebe Kollegen, ich werde nicht müde, euch alle erneut auf dieses Thema zu stoßen. Schützt bitte Eure Existenz, die Existenzen der Kollegen und Eure Schweine! Kontrolliert und hinterfragt regelmäßig Euer Handeln bezüglich Biosecurity. Geht mit eurem Tierarzt durch den Betrieb und analysiert kritische Kontrollpunkte. Überlegt, wie Ihr es anders, besser machen könnt. Nutzt Hilfetools wie die Risikoampel der Universität Vechta.

Wenn ich mich in den sozialen Medien umschaue, scheint das Schwein das neue Haustier zu sein. Mir wird angst und bange, wenn ich die vielen Mitglieder und Beiträge auf Facebook sehe. Viele der Kleinsthalter sind sicher nicht mit den gesetzlichen Vorgaben vertraut oder umgehen sie bewusst.

Deshalb mein Appell an die Kollegen auf den Veterinärämtern: Liebe Kontrollbehörden, bitte besucht die Hobbyhalter und Kleinstbetriebe. Kontrolliert die Biosicherheit auf diesen Betrieben und unterweist die Tierhalter im Hinblick auf die Hygienevorschriften.

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