Buchtipp
Die Triple-Krise
„Bevor der letzte Schmetterling stirbt“ sollte es heißen, und Setteles besondere Liebe zu den Sechsbeinern und deren herausragende Bedeutung in jedem Ökosystem werden auch in dem Buch deutlich. Doch dann kam Corona, und für Settele war klar: „So wie der Klimawandel und die fortschreitende Ausrottung vieler Tier- und Pflanzenarten ist die Corona-Krise direkte Folge unseres Handelns.“ Seine Analyse der Gründe und der Folgen dieser dreifachen Krise stützt sich keineswegs nur auf seine eigenen Forschungen am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle/Saale, sondern er hat dafür unzählige Studien aus der ganzen Welt ausgewertet und kommt zu dem Schluss: „Es ist nicht fünf, sondern eher drei oder zwei vor zwölf.“ Als einer der Vorsitzenden des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) berät Settele auch die Bundesregierung. Es ist sehr zu hoffen, dass er hier Gehör findet, um „einen fairen Interessens- und Lastenausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie“ herbeizuführen. Sein Buch möchte er als Weckruf verstanden wissen, an die Politik, aber auch an jeden Einzelnen. Anregungen – ohne den erhobenen Zeigefinger – bietet das populärwissenschaftlich geschriebene Buch zuhauf. Mein Fazit: unbedingt empfehlenswert!
Die Triple-Krise – Artensterben, Klimawandel, Pandemien: Warum wir dringend handeln müssen, Josef Settele, Verlag Edel Books in D-22763 Hamburg, 2020, 320 Seiten 13,5 x 21 cm, Preis 22,95 Euro, E-Buch 17,99 Euro, ISBN 978-3-8419-0653-3
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