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Imkern übers Jahr

Immunkompetenz fördern

Zu Besuch bei Imkern in den Schweizer Bergen: Hier, auf 1800 m Höhe muss man seine Bienen gut kennen und braucht Erfahrung. Belohnt wird man nach der nur vier Wochen kurzen Trachtzeit in klarster Luft mit einem außergewöhnlichen Honig, der nach dem Nektar von Alpenrose und Bergwiesen schmeckt.

Wir Imker werden mitunter als etwas dickköpfig angesehen, als Menschen mit ungewöhnlichen Interessen. Ein extremes Beispiel dafür ist Edmund Hillary. Er war der erste Mensch, der am Südpol, Nordpol und auf dem Gipfel des Mount Everest war, den er mit seinem Freund Tenzing Norgay erklomm. Nebenher führte der Neuseeländer zusammen mit seiner Familie eine Imkerei mit 1600 Völkern. Sein Vater war Herausgeber einer Bienenzeitung, seine Mutter berühmt für ihre Königinnenzucht und ihr Talent, diese gut zu vermarkten. Edmund Hillary meisterte große Herausforderungen. Die Aufgaben, vor denen wir als Imker heute stehen, sind vielleicht nicht geringer zu betrachten. Nicht der höchste Berg der Welt türmt sich vor uns auf, aber Schlagworte wie Klimawandel, Bienensterben, Umweltgifte, Digitalisierung oder Globalisierung sind die Herausforderungen unserer Zeit, in einer Welt, in der sich Identitäten auflösen und neu formuliert werden. Mit diesen Gedanken möchte ich mich vorstellen und freue mich, dass ich Sie ab dieser Ausgabe von bienen& natur durch das Imkerjahr begleiten darf.

Vom Werkzeugmacher zum Imker

1971 wurde ich in Schwedt an der Oder geboren und absolvierte später eine solide handwerkliche Ausbildung zum Werkzeugmacher bei Carl Zeiss in Jena. 1989 erlebte ich, wie alle Menschen in der DDR, einen fulminanten gesellschaftlichen Umbruch – nicht weniger herausfordernd als der, der jetzt gerade stattfindet. Wie viele andere gewohnte Dinge gab es danach die 14 Mark pro Kilogramm Honig an der zentralen Aufkaufstelle nicht mehr. 14 Mark waren damals bei uns sehr viel Geld. Der monatliche Mietpreis für eine Wohnung lag bei ca. 80 Mark. Umgerechnet auf die heutigen Jenaer Mietpreise, ergäbe sich ein Aufkaufpreis ab Schleuder von ca. 100 Euro pro Kilogramm Honig. Welch eine Wertschätzung! Damals war mir all dies kaum bewusst. Auch wie schnell die Zeit verrinnt, wird mir heute mit dem Heranwachsen meiner zwei Kinder mehr und mehr deutlich. Die 1990er Jahre vergingen wie im Flug. Mein Berufsweg in dieser Zeit verlief vom Redakteur und Herausgeber eines Monatsmagazins, über die Gründung einer Grafikdesign-Agentur und die Veranstaltung von Kunst- und Kulturevents recht kurvig – bis ich mich eines Tages im Jahr 2007 in einem Anfängerkurs für Imker im Weimarer Bienenmuseum wiederfand. Plötzlich wusste ich, das gefunden zu haben, wonach ich immer suchte. Heute, 15 Jahre später, ist klar: Das Universum Bien hat mich nicht mehr losgelassen. Weil ich mehr wissen wollte, begann ich, die Berufsimkereien in der Nähe Jenas abzuklappern. In der Schlossimkerei Tonndorf wurde ich fündig. Der dortige Imker Michael Grolm drückte mir einen Stockmeißel in die Hand und ließ mich machen. An das Gefühl, als ich im Morgennebel mein erstes Bienenvolk öffnen durfte, erinnere ich mich heute noch. Ein quirlender Organismus, warm und duftend nach Honig, Pollen und Propolis. Ein Quell des Lebens und Kraftwerk der Natur. Nach all den Jahren weiß ich: Diese Liebe und Hingabe für die Bienen und das Sicheinfügen in die Gesetzmäßigkeiten der Natur eint letztlich alle Imker. In der Schlossimkerei erlernte ich schnell die notwendigen Arbeiten in einer Imkerei. Von den Vorbereitungen der täglichen Arbeiten, Wachsschmelzen, Wandern in die Trachten bis hin zum Marketing. Es war der Grundstein einer andauernden Partnerschaft. Die Schlossimkerei ist heute noch einer meiner besten Partnerbetriebe, wenn es um Sachen Selektion und Bewertung von Königinnen geht. Zum Ende der Saison stand mein Entschluss, Berufsimker zu werden, noch einmal auf dem Prüfstand. Honig ist sicher eines der edelsten Produkte, die die Natur uns liefert. Doch mich interessieren die Bienen mehr. Als ich zum ersten Mal einen Schweizer Umlarvlöffel in den Fingern hielt und meine erste Larve umlogierte, war das die Initialzündung für meine Spezialisierung auf Königinnenzucht – auch wenn es noch weitere zehn Jahre dauerte. Denn der Weg dorthin war steinig. Noch lange Zeit habe ich Vermehrung mit Zucht verwechselt. Es ist nicht damit getan, die Töchter einer Belegstellenkönigin wieder auf eine Belegstelle zur Begattung zu bringen, auch wenn das ein qualitativer Sprung nach vorne für den Imker ist. Größere Schwesterngruppen sind notwendig, die einer strengen Prüfung bedürfen. So begann ich, ein Netzwerk aufzubauen, das es mir ermöglichte, eine entsprechende Selektion durchzuführen. Das Sammeln und Auswerten von Datensätzen nahm mit der Zeit immer mehr Raum ein. Neue Praktiken in Bezug auf Varroatoleranz, Milbenzucht und künstliche Infektion von Bienenvölkern mit Varroamilben oder die Durchführung von Hygienetests in Hunderten von Völkern bestimmten fortan meinen Alltag.

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