Unsere eigene Anpaarungszone
Als 1908 die erste schriftlich belegte Belegstelle „Hög“ auf der Ohrwaschl in Bayern vom Landesinspektor Hofmann zur gezielten Anpaarung von Königinnen eröffnet wurde, ging man noch davon aus, dass ein Bienenvolk mit wenigen hundert Drohnen zur Begattung der Königinnen ausreiche. Häufig stellte man jedoch fest, dass die Begattung mangelhaft war und die Königinnen aufgrund unzureichender Spermaaufnahme frühzeitig umgeweiselt wurden. Erst mit dem Wissen um die Mehrfachpaarung (Polyandrie) durch Friedrich Ruttner und anderen Forschern wurde der Drohnenaufzucht über mehrere Gattenvölker ausreichend Aufmerksamkeit beigemessen, und die Begattungsergebnisse verbesserten sich schlagartig.
Heutzutage ist man sich der Bedeutung der Drohnen in der Genetik bewusst. Die gezielte Zucht über Belegstellen und künstliche Besamung ist insbesondere in der Varroaresistenzzucht weit verbreitet und hoch spezialisiert. Leider werden diese Methoden von der breiten Masse der Imker kaum genutzt, da sie oft als zu kompliziert und zeitaufwendig empfunden werden.
Eine Belegstelle zu betreiben, ist für den Belegstellenleiter sehr zeitintensiv: Er muss exakt planen und die Drohnenvölker so führen, dass zum richtigen Zeitpunkt geschlechtsreife Drohnen auf der Belegstelle fliegen.
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