Borkenkäfer: Die Chance nutzen

Der Mai 2021 war in Bayern mit einer Durchschnittstemperatur von gut 10,3 °C und gut 120 l/m² Niederschlägen sehr kühl und feucht. Laut Deutschem Wetterdienst haben vor allem die kühlen Nordwinde im April und der Zustrom frischer Meeresluft im Mai die andauernde Serie zu warmer Frühjahre seit 2013 unterbrochen. In der ersten Maihälfte war ein erstes Schwärmen der Fichtenborkenkäfer möglich. Seitdem verharren die Käferfänge in den Monitoringfallen weit unter den Werten der vergangenen Jahre.

Wegen der Witterung ist die Entwicklung von Buchdrucker und Kupferstecher um etwa drei Wochen verzögert. Derzeit befinden sich vielfach nur Altkäfer unter der Rinde, die die erste Brut des Jahres anlegen. Öfters sind bereits die abgelegten Eier sichtbar, Junglarven findet man bislang nur ganz vereinzelt.

Es zeichnet sich eine regionale Differenzierung des ersten Schwärmverlaufs ab. In den wärmebegünstigten Gebieten in Unter- und Mittelfranken und im westlichen Oberfranken (Frankenwald) lagen bereits mehrmals die Fangzahlen in den Borkenkäferfallen über der Warnschwelle von 3000 Käfern je Woche und Monitoringstandort. Auch das südöstliche Niederbayern und die südliche Oberpfalz zeigen ein deutlich erhöhtes Schwärmverhalten.