Vorsichtiges Aufatmen

Das öffentliche Leben findet nun endlich wieder statt. Der Außer-Haus-Verzehr nimmt immer mehr an Fahrt auf und die Geschäftsverläufe erreichen langsam wieder das Niveau aus der Zeit vor Corona. Daraus folgert sich, dass die Absätze aktuell beim Lebensmitteleinzelhandel etwas beruhigter sind. Im Bereich der Gastronomie und bei den Exporten nach Südeuropa nehmen die Abrufe hingegen zu.

• Pulver: Dauermilchprodukte reagieren in der Berichtswoche ruhiger. In einigen Bundesländern haben bereits die Ferien begonnen. Zudem haben wohl im Zuge der neuen Freiheiten mehr Marktteilnehmer als üblich zur gleichen Zeit den Urlaub angetreten. Vollmilchpulver wurde etwas zurückgenommen. Die Preisermittlung an der Börse in Kempten endete mit 3200 bis 3300 €/t. Das ist eine Reduzierung von unten um 30 €/t und oben um 50 €/t. Magermilchpulver reagierte ebenfalls schwächer. Die Abschlüsse für das 3. Quartal sind weitestgehend getätigt. Für das 4. Quartal laufen bereits Verhandlungen. Internationale Konkurrenz sorgt für eine Korrektur der Preisermittlung. Das für unsere Hersteller aktuell günstige Verhältnis von Euro zu Dollar und steigende Konzentratpreise könnten dem wieder entgegenwirken. Magermilchpulver in Futtermittelqualität reagiert ebenfalls schwächer. Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität wird auf unverändertem Niveau gehandelt. Die Nachfrage bleibt gut. Futtermittelqualität konnte das Niveau der Vorwochen nicht behaupten. Eine leichte Reduzierung um 20 €/t ist die Folge.
• Butter: Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel liegen leicht hinter denen der Vorwochen. Die Absätze werden dennoch als normal bezeichnet. Blockbutter wird ruhig nachgefragt. Die Notierung blieb auf dem Niveau der Vorwoche bestehen. Industriesahne findet vermehrt ihren Weg in den Bereich Frische und in die Mozzarellaproduktion. Diese Produkte werden bei sommerlichen Temperaturen verstärkt nachgefragt.
• Emmentaler: Bei Emmentaler und Viereckhartkäse konnte die Notierung aus der Vorwoche fortgeführt werden. Die Absätze sind sehr gut. Allgäuer Emmentaler verzeichnet ebenfalls ein gutes Geschäft. Die Preisentwicklung hat sich etwas beruhigt. Anlass zu einer Veränderung der Notierungsspanne sah die Kommission nicht. Die weitere Entwicklung wird noch eine Woche beobachtet.
• Schnittkäse: Besonders bei Käse sind die aktuellen Lockerungen zu spüren. Etwas Probleme bereitet den Marktbeteiligten das unvorhersehbare, sehr volatile Abrufverhalten. Preislich gesehen zeigt sich der Markt für Schnittkäse ausgeglichen und stabil. Die Nachfrage aus den Urlaubsländern hat sich erhöht.