Insektenschutzpaket: Chance vertan

„Mit diesem Beschluss und zusätzlichen Verboten in der Bewirtschaftung von Grün- und Ackerland wurde eine Chance vertan, gemeinsam mit den Bauern den kooperativen Naturschutz zu verstärken“, sagt BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler. „Beim Insektenschutz leisten wir Bauernfamilien bereits enorm viel. Und wir sind bereit, dieses Engagement über freiwillige Kooperationen und Programme weiter auszubauen.“

Zusätzliche Verbote, die z. B. den bedarfsweisen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei Problempflanzen wie Jakobskreuzkraut und invasiven Arten auf Grünland einschränken, konterkarieren diese Kooperationen. Zudem kritisiert Köhler, dass andere Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft weiter außen vor bleiben und z. B. der Flächenverbrauch nicht gestoppt werde.

Erfreulich sei, dass eine Unberührtheitsklausel für bestehende Länderregelungen im Insektenschutzpaket vorgesehen ist. Die Staatsregierung müsse auf dieser Grundlage Verschärfungen vor allem bei Streuobst, Grünland und Gewässerrandstreifen in Bayern vermeiden. Er bedauere, dass der geplante Erschwernisausgleich für Einschränkungen in der Flächenbewirtschaftung nicht auch für Landwirtschaftsflächen außerhalb von Natura-2000-Gebieten greifen soll.