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Verzwergungsviren im Fokus

Nach drei ungewöhnlich warmen Trockenjahren ist die Saison 2021 wieder deutlich kühler und vor allem feuchter ausgefallen. Stärkere Probleme durch Schadinsekten, die es in der Regel trocken und warm mögen, traten daher heuer in vielen Kulturen seltener auf als noch in den Vorjahren. Pauschale Entwarnung kann man natürlich nicht geben, weil auch längere Schönwetterperioden die Populationen mancher Arten und deren Aktivität rasch erhöhen können. Schadinsekten sollten daher auch im Herbst weiter im Fokus bleiben. Dies gilt auch für die potenziellen Überträger (Vektoren) der gefährlichen Verzwergungsviren bei den aktuell auflaufenden Wintergersten und frühen Winterweizen.

So können drei Blattlausarten – die Große Getreideblattlaus, die Bleiche Getreideblattlaus und die Haferblattlaus – das Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) übertragen. Das Weizenverzwergungsvirus (WDV) wird von einer Zikadenart, der Wandersandzirpe, übertragen. Beide Viren können, anders als es der Name vermuten lässt, grundsätzlich alle Getreidearten infizieren – und dies auch in allen Wachstumsstadien.

BYDV: Spätinfektionen im Frühjahr – bei Weizen und Hafer auch an rötlichen Fahnenblättern erkennbar – sind kaum ertragsrelevant. Zu weitaus größeren Schäden führen dagegen Herbstinfektionen.

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