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Spezialfall Niedermoor: Beispiel aus dem Privatwald

Torfschwund: Verglichen mit dem Offenland ist er im Wald zwar gebremst, doch „Krakenwurzeln“ zeigen, dass er auch hier stattfindet.

Entwässerungsgräben und Moorbäche, die normalerweise Wasser führen, fallen zeitweise trocken. Auch unter Wald vererden und verpuffen entwässerte Torfböden, wenn auch nicht so stark wie im Offenland. Dadurch sacken die Böden unmerklich, und die Wurzeln der älteren Bäume werden zunehmen exponiert („Krakenwurzeln“). Es ist kein Phänomen des Waldes, im Gegenteil: das Waldklima wirkt „torfkonservierend“. Dennoch kommt es auch im Wald im Laufe der Jahrzehnte zu Torfschwund, wenn die Böden durch bestehende Entwässerungseinrichtungen trockenfallen.

Die Erkenntnis setzt sich durch, dass Wasser sogar in den früheren Feuchtlandschaften nicht nur ein Problem ist, sondern auch ein wertvolles Gut. Von einem guten Wasserrückhalt in der Fläche profitieren alle Beteiligten, insbesondere auch die Bäume in ihrem Holzzuwachs. Sehr wichtig ist auch der Beitrag für den Hochwasserschutz.

Allerdings ist Moorschutz in Niedermooren komplizierter als in Hochmooren. Letztere funktionieren wie ein Schwamm, halten das Wasser also aktiv in ihrem eigenen Wasserhaushalt fest. Niedermoore „leben“ dagegen vor allem vom Grundwasser. Veränderungen des Wasserstandes können sich hier auf die Umgebung auswirken und müssen daher mit einer sehr sorgfältigen Planung einhergehen. Es gilt, sowohl ein zu wenig, aber auch ein zu viel an Wasser zu vermeiden. Kein Wunder also, dass Moorschutz auf Niedermoorstandorten bisher nicht oft angegangen wurde – auch im Wald nicht.

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