Ruhe nach dem Sturm

Der erste Advent war ein besonderer Tag, erzählt Barbara Angerer. Die ganze Familie saß zusammen, es gab Kaffee und selbstgebackene Plätzchen, eine Kerze hat gebrannt und Weihrauch verströmte vorweihnachtlichen Duft. Sogar geschneit hat es, der Schnee hat Felder, Wiesen und Wald in eine schöne Winterlandschaft verwandelt. „Für einen Moment haben wir die Katastrophe vergessen, das hat wirklich gut getan“, sagt die Landwirtin Barbara Anger.

Fast ein halbes Jahr ist es nun her, seitdem die schlimmen Juli-Unwetter mit Sturm und Starkregen auch im Berchtesgadener Land gewütet haben. Den Hof der Familie Angerer in der Oberaschau, Gemeinde Bischofswiesen, hat es damals mit am stärksten erwischt.

Die Angerers bewirtschaften das Oberaschau-Lehen in der vierten Generation. Sechzig Milchkühe, ebenso viele Kälber, 20 ha Grünland und Wald gehören dazu. Die Landwirtschaft betreiben sie im Nebenerwerb Das Hauptstandbein ist der Lohn- und Forstbetrieb. Durch den Hof rollten damals mehrere Muren vom Berg herab. Riesige Steinbrocken zerstörten 14 ha Futterwiese, Wasser- und Schlammmassen überfluteten das ganze Hofgelände (s. Wochenblatt Heft 29).