EU-Pläne: Gefahr für Tierhaltung

So sollen alle Tierhalter ab 150 „livestock units“ einbezogen werden. Bei Mastschweinen würden dann 0,3 Großvieheinheiten (GV) anstelle von üblichen 0,13 GV angesetzt. Ställe ab 500 Schweinemastplätzen wären betroffen. Auch die Rinderhaltung würde neu aufgenommen, was Milchviehbetriebe ab 100 Kühen plus Nachzucht betreffen würde. „Die Politik, gerade das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten müssen sofort diese EU-Vorschläge korrigieren“, fordert Bauernpräsident Walter Heidl. „Wenn die Tierhaltung von bäuerlichen Familienbetrieben Ziel der Politik in Brüssel und auch in Berlin ist, dann müssen die Bundesregierung und auch die bayerischen Europaabgeordneten substanzielle Korrekturen am Entwurf der Kommission durchsetzen“, sagt Heidl. Die Industrieemissionsrichtlinie hat das Ziel, die Ammoniak- und Methanemissionen zu senken, wobei im Entwurf noch keine Techniken festgelegt sind, da die Auswahl und Festlegung durch die Mitgliedsstaaten erfolgt. Hier drohen immense Kosten für die Nachrüstung der Ställe. Gleichzeitig widersprechen die neuen Regeln den Zielen für mehr Tierwohl durch Offenställe mit mehr Platz für Tiere. „Diese Widersprüche muss nun die EU-Kommission in der Überarbeitung des Vorschlages auflösen“, sagt Präsident Heidl.