Neue Epidemie: Übergewicht

Die Raten von Übergewicht und Adipositas haben in allen Teilen Europas mittlerweile epidemische Ausmaße angenommen und steigen immer weiter. 59 % der Erwachsenen und nahezu jedes dritte Kind in Europa sind übergewichtig oder adipös Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vergangene Woche öffentlich gemacht. Demnach liegt gegenwärtig keiner der europäischen Staaten auf Kurs, um die globale Zielvorgabe der WHO für nicht übertragbare Krankheiten zu verwirklichen, der lautet: Den Anstieg der Adipositasraten bis 2025 zu stoppen.

Das wäre dringend nötig: Denn laut der WHO zählen Übergewicht und Adipositas zu den führenden Ursachen für Tod und Behinderung und sind jährlich für mehr als 1,2 Millionen Todesfälle verantwortlich, das ist fast jeder achte Todesfall. Zudem erhöhe Adipositas das Risiko für viele nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen. Übergewichtige Menschen sind auch unverhältnismäßig stark von den Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen.

Als Gegenwehr empfiehlt der Bericht eine Reihe von Investitionen und Handlungsoptionen. Konkret könnte die Steuer auf gezuckerte Getränken erhöht und dafür gesunde Lebensmittel subventioniert werden. Kindern sollte der Zugang zu ungesunden Lebensmittel erschwert werden.