Blühende Untersaat im Getreide

10. Juni 2022

Weizen und Sommergerste Die Reihenweite bei der Getreidesaat erhöhen, dazwischen Untersaaten etablieren und so die Artenvielfalt erhöhen – ob und wie das geht, untersucht derzeit ein Modell- und Demonstrationsvorhaben an dem seit 2020 nicht nur verschiedene Forschungseinrichtungen mitmachen, sondern auch 60 (konventionelle) Betriebe. Erste Ergebnisse: Anzahl und Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren können deutlich steigen.

2021 konnten in den Reihen mit Untersaat durchschnittlich 14 (bei Winterweizen) und 18 (bei Sommergerste) Pflanzenarten erfasst werden, in der Normalsaat waren es bei Winterweizen drei und bei Sommergerste vier Pflanzenarten. Die Forscher fanden zudem doppelt so viele Spinnen und Insekten, insbesondere mehr Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, sodass die Insektenmasse um ein Vielfaches stieg.

Die Kosten für Pflanzenschutzmittel und Dünger sind geringer – erste Handlungsempfehlungen sprechen beispielsweise von einer Reduktion von 50 bis 70 % der üblichen Düngermenge. Zudem entfällt der Arbeitsgang zur Zwischenfruchteinsaat. Durch den erhöhten Reihenabstand verringert sich jedoch die Erntemenge zwischen 25 und 30 %. So lag der Deckungsbeitrag bei Sommergerste im ersten Erntejahr 2020 bei durchschnittlich 140 €/ha bei den Untersaat-Parzellen – rund 225 €/ha weniger als bei der Normalsaat. Weitere Versuche und sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen etwa zu den Mischungen, zur Düngermenge oder zur Beikrautregulierung sollen die Wirtschaftlichkeit steigern.

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