Gemeinsam für den Seeadler

Für den Vogelschutz ist es ein großer Erfolg: Der größte Greifvogel und das Wappentier Deutschlands, der Seeadler, zieht über dem Donau-Auwald wieder seine Kreise. Zwei Jungvögel haben beim zweiten Brutversuch des Paares in diesem Jahr den Horst verlassen, teilt das Landratsamt Dillingen mit. Bis vor ca. 170 Jahren brüteten die Vögel wohl regelmäßig in den Auwäldern. Dazwischen sah man lange Jahrzehnte kaum noch welche.

Dass die Vögel zur Brut schreiten könnten, war lange nur eine vage Hoffnung. Vor ein paar Jahren wurden dann zwar balzende Vögel gesehen, doch ein Horst wurde erst 2021 entdeckt. Bei dieser Brut gab es keine Junge. Nun hat es geklappt – was auch auf eine Initiative vieler Beteiligter zurückzuführen ist, wie Landrat Markus Müller erklärt. Nachdem die Tiere den Horst wiederbesetzten, sei eine Ruhezone eingerichtet worden.

Die Jäger hielten viele Wochen einen weiten Abstand zum Horstbaum ein und verwenden bei der Jagd freiwillig nur noch bleifreie Munition. Nun kam es zur erfolgreichen Brut und dem Ausfliegen von sogar zwei Jungen, was beim Seeadler bei weitem nicht alltäglich ist. Die Jungvögel wurden Ende Mai beringt, sodass man über zukünftige Ringablesungen auch das weitere Schicksal der Seeadler nachvollziehen kann.