Mit Seil am Haken

Die Holzernte in Steillagen ist naturgemäß deutlich schwieriger und teurer als in der Ebene. Bogiebänder können bei modernen Forstmaschinen die Traktion verbessern – aber auch sie kommen je nach Untergrund in Steillagen ab einer bestimmten Hangneigung an ihre Grenzen. Bei der Holzrückung im steilen Gelände steigt die Unfallgefahr hangabwärts. Bergauf können im Grenzbereich erhebliche Bodenschäden durch den erhöhten Schlupf der Antriebsräder entstehen. Genau hier setzt eine spezielle technische Entwicklung an: Mit einer synchron zum Fahrantrieb unterstützenden Seilwinde können beide Risiken vermieden werden. Diese Seilwinden werden als Traktionshilfswinden bezeichnet.

Am Hang wirkt die Gewichtskraft der Maschine senkrecht nach unten, der hangparallele Anteil dieser Kraft wirkt als Hangabtriebskraft. Reißt das Seil oder versagt der Ankerbaum, dann muss die Haftreibung der Räder oder Bänder größer sein als die Hangabtriebskraft. Die Grenze für eine noch befahrbare Hangneigung unterliegt großen Schwankungen abhängig vom Untergrund und den Wetterbedingungen. Auf nassen, schmierigen Oberflächen kann bereits eine Hangneigung von 40 % eine gefahrlose Befahrung unmöglich machen.