Die wahren Lausbuben heißen nicht Max und Moritz

Doch ihnen droht kein bitteres Ende, sondern vielmehr vielen Tierhaltern. Sie werden sprichwörtlich zermahlen zwischen mehr Tierwohl, Klimaschutz und Betriebserfolg. So unterstützen die EU-Umweltminister die Pläne der Europäischen Kommission, die Auflagen für viele Tierhalter deutlich zu erhöhen, um Treibhausgasemissionen zu verringern. Werden die EU-Pläne Realität, sind bis zu zehn mal mehr Tierhalter betroffen, in Bayern wohl direkt rund 500. Für den Rest wird die Luft immer dünner.

Gleichzeitig wollen die Umweltminister aber, dass Tierwohl und Offenställe von den neuen Vorgaben nicht benachteiligt werden dürfen. Wie das konkret gehen soll, dazu versteckt sich das Umweltministerium in Berlin indes eher hinter salomonischen Worten wie: „... müssen weitere Diskussionen in Brüssel zeigen, ob Ausnahmeregelungen für Offenfrontställe nötig sein werden“.

Welcher Tierhalter will auf Basis dieser vagen Aussagen jetzt noch guten Gewissens Geld in den Umbau seines Stalles stecken, um für mehr Tierwohl zu sorgen? Wer hat überhaupt noch Lust, Nutztiere in Bayern oder in Deutschland zu halten? Politik und Tierschützer sollten sich ernsthaft fragen, welchen Anteil die Tierhaltung am Klimawandel wirklich hat. Andere Sektoren wie Verkehr oder Gebäude stoßen deutlich mehr Treibhausgase aus.