Mit dem Rücken zur Wand

Die explodierenden Energiekosten drücken zahlreiche Unternehmen an die Wand. Auch das familiengeführte Traditionsunternehmen „Vogtmühlen Illertissen GmbH & Co.KG“ geht schwierigen Zeiten entgegen. Bei ihrem Besuch der Vogtmühlen verschafften sich Staatsministerin Michaela Kaniber und die Landtagsabgeordnete Dr. Beate Merk ein Lagebild vom bayerischen Müllergewerbe. Sie mussten erkennen, dass offenbar ganze Wertschöpfungsketten in der regionalen Lebensmittelversorgung gefährdet sind.

Mühlenbetriebe sind ein wichtiges Zahnrad im Räderwerk der Lebensmittelproduktion, aber die aktuellen Krisen gefährden den Fortbestand. Hatten sie bereits während der Coronapandemie mit ihren Lockdowns und Einschränkungen in der Gastronomie und Hotellerie zu kämpfen, so macht ihnen jetzt die Preisexplosion bei Strom und Rohstoffen schwer zu schaffen. Dazu gesellen sich auch noch Lieferengpässe und Personalmangel. Albert Vogt IV. schilderte der Staatsministerin und der Abgeordneten, vor welchen Herausforderungen die Mühlen stehen.

Vogts Unternehmen verbraucht jährlich rund 4,5 Mio. Kilowattstunden Strom. Da sei es nicht verwunderlich, dass die Mehrbelastung durch die Energiepreiserhöhung gravierende Folgen hat. Auch auf die Kunden der Mühlen wirkt sich die Energiekrise aus – mit weitreichenden Folgen, wie Vogt betonte. „Unsere Hauptkundschaft hat extrem zu kämpfen.“ Mehr als die Hälfte der Kunden sind klassische Handwerksbäckereien in Bayern und Baden-Württemberg. Sie seien gezwungen, die Preissteigerungen an ihre Kunden weiterzugeben, weshalb die Verbraucher zunehmend auf günstigere, industriell gefertigte Brotsorten zugreifen. Setze sich dieser Trend fort, sinke der Umsatz der Bäcker und ihr Bedarf an Mehl.