Auch s’Garteln geht mit der Zeit

Bärbel Steinberger

04. Februar 2022

Garten Das Gärtnern, besser gesagt das „Garteln“, das heißt die Beschäftigung mit Pflanzen, Erde und dem ganzen Drumherum, ist momentan wieder absolut in. Gärtnern ist kreativ. Die Beschäftigung mit etwas Lebendigem, das unter dem eigenen Einfluss wächst und gedeiht, gibt Sinn. Das ist befriedigender als jedes Spiel auf dem Smartphone oder Tablet.

Während die einen Neugärtner sich einfach dem stillen Glück hingeben, die das Gärtnern so mit sich bringt, beschäftigen sich die anderen intensiv mit der ganzen Materie. Bücher, Zeitschriften, Google und Gartenfreunde zeigen die ganze Welt des Gärtnerns auf. Und auf einmal ist man mittendrin. Hochbeet, Hügelbeet oder Kraterbeet? Samenfeste Sorten oder F1-Hybriden? Konventionelle, ökologische oder anthroposophische Wirtschaftsweise? Aussaat nach dem Mondkalender oder nach den kosmischen Rhythmen von Maria Thun? Kompost, Bokashi oder Blaukorn? Wer soll sich da noch auskennen?

Man wollte doch eigentlich nur ein bisschen im Garten entschleunigen, seinen eigenen Salat anbauen und ein paar frische Kräutlein ziehen. Das kann doch nicht so schwierig sein. Doch jetzt ist man umgeben von vielgestaltigen Weltanschauungen, Moden und Trends, die so hartnäckig sind, wie Giersch im Garten und wie dieser auch immer noch mehr werden.

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