Thomas Koller ist ein Mutmacher

Die Brennholz-Diskussion der vergangenen Monate bot eine Fülle schöner Wortspiele: vom politischen „Dauerbrenner“ über anhaltendes „Nachschüren“ der Umweltverbände bis hin zum drohenden forstwirtschaftlichen „Flächenbrand“. Nun ist das Feuer gelöscht und der Ofen aus – oder besser: an. Brennholz ist wieder nachhaltig.

So schnell kann’s gehen. Vor sechs Monaten noch war nach Auffassung der EU-Kommission jeder Schwedenofen ein Klimakiller. Nun ist alles wieder gut, wie es scheint. Freilich fragt sich Otto-Normal-Wähler, wie die Bewertung von Nachhaltigkeit mal so und dann wieder ganz anders aussehen kann. EU-Kommission, -Rat und -Parlament bilden sich ihre Meinung ja hoffentlich nicht auf Basis wackeliger Fakten oder gar aus einer Laune heraus.

Die EVP-Fraktion unter Führung der CSU-Politikers Manfred Weber sei haarscharf „an einer Blamage vorbeigeschrammt“, ordnet mein Kollege Josef Koch die finale Debatte ein (siehe „Agrarpolitik“). Der EVP-Chef sagt, die Zustimmung zum Teilverbot im vergangenen Herbst sei Kalkül gewesen, man habe ganz auf die Trilog-Verhandlungen gesetzt und zwar mit Erfolg. Wer nun wen überzeugt hat und mit welchen Mitteln und Argumenten – genau werden wir es vielleicht nie erfahren. Denn Trilog steht vielleicht für verkürzte Verfahren. Für Transparenz steht es gewiss nicht.