Turbulenzen bei den Preisen

Der Ukrainekrieg hat nicht nur die Energie-, sondern auch die Agrarmärkte gewaltig durcheinandergewirbelt. Noch nie war es so schwierig, den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf der Ernte zu finden, sagte Andreas Forster aus Pleinfeld, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsraps Mittelfranken, bei der Jahresversammlung.

Angesichts der Turbulenzen auf den Märkten glichen die Verkaufsabschlüsse eher einem Lotteriespiel. Auch für die nächste Ernte hält die Unsicherheit an. Preise von unter 30 €/dt seien ebenso möglich wie über 60 €, meinte Vorsitzender Forster. Angesichts der Unsicherheit über die Zukunft der Verkaufspreise und auch dessen, was wegen der Witterung geerntet werden kann, empfahl er, es vielleicht so zu machen wie die US-Farmer, die ein Drittel zur Saatzeit verkaufen, ein Drittel bei der Ernte und ein Drittel später.

In Mittelfranken hat nach Kenntnis der Erzeugergemeinschaft ein Teil der Anbauer Vorkontrakte für den Verkauf zu Preisen zwischen 60 und 70 €/dt abgeschlossen. Wie sich die Preise weiter entwickeln werden, wagte niemand vorherzusagen. So wurde von einem Teilnehmer aus der Runde mit Kontakten zu Osteuropa berichtet, dass wegen der Blockade des Hafens von Odessa noch enorme Mengen der alten Ernte in der Ukraine lagern. Andererseits konnten viele der verminten Felder nicht bestellt werden.