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So schöpfen Ökobauern Nährstoffe

Zwischenfrüchte: Eine besonders gute Durchwurzelung war bei allen Mischungen mit Ölrettich als Komponente zu beobachten.

Nährstoffe bilanzieren, Düngung planen, bewässern – manche Stellschraube im Nährstoffmanagement von Ökobauern gleichen jenen ihrer konventionellen Kollegen. Dazu kommen aber weitere: die Nutzung von Zwischenfrüchten und Leguminosen sowie die Kleegraskompostierung und Ausbringung von Bio- und Grüngutkomposten.

All diese standen im Blickfeld von Wissenschaftlern, die im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau mehrere Jahre lang das Nährstoffmanagement untersuchten (siehe Kasten S. 45).

  1. Kleegras und Getreide: Beregnen lohnt sich kaum: Dr. Daniel Neuhoff von der Universität Bonn begutachtete den Einfluss einer Zusatzberegnung auf den Ertrag und die Stickstofffixierleistung von Kleegras. In seiner zweijährigen Studie brachten fünf von sechs Standorten bei Beregnung deutliche Mehrerträge von bis zu 100 Prozent. Zudem stieg auch die Menge an fixiertem Luftstickstoff signifikant an. Was sich zunächst gut anhört, stellte eine Gewinnrechnung wieder in Frage. Die betriebswirtschaftliche Vollkostenrechnung zeigte, dass eine Beregnung derzeit weder bei Kleegras noch bei Sommerweizen wirtschaftlich ist.
  2. DieTransfermulch im Kartoffelanbau:Auf die positiven Effekte von sogenanntem Transfermulch im Kartoffelanbau verwies Ulf Jäckel vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Ausbringung verschiedener Mulcharten trug in Versuchen deutlich zum Erosionsschutz bei. Vor allem bei pflugloser Bestellung verbesserten sich auch der Bodenwasserhaushalt und die Stickstoffversorgung. Auch Unkraut ließ sich mit Mulch wirksam unterdrücken. „Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Mulchdicke und ein optimales C/N-Verhältnis“, sagte Jäckel. Als Mulchmaterial wurden verschiedene Silagen aus Kleegras und Luzerne sowie Zwischenfrüchte und Grünlandschnitt eingesetzt.
  3. Strukturmaterial senkt Verluste bei Kleegras-Komposten: Bei alleiniger Kompostierung von Kleegras, kommt es laut Dr. Christian Bruns von der Universität Kassel zu Stickstoffverlusten von über 50 %. Setzt man dagegen Strukturmaterial wie Stroh und Grüngut in den richtigen Anteilen zu, lassen sich die Stickstoffverluste auf unter 20 % senken. Dagegen hatten das Umsetzungsmanagement und die Wasserführung während der Kompostierung in den Versuchen kaum Einfluss auf die Höhe der Stickstoffverluste.
  4. Bio- und Grüngutkompost: Auf das Potenzial von Kompost als wertvollen Dünger für den ökologischen Landbau ging Ralf Gottschall vom Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft ein. Die von ihm betreute Studie ergab, dass über 70 % der zwischen 2018 und 2021 in Deutschland angefallenen Bio- und Grüngutkomposte für den ökologischen Landbau geeignet waren und auch den Richtlinien von Bioland und Naturland entsprachen. Somit hätten im ökologischen Landbau pro Jahr 2,68 Millionen Tonnen Kompost als Dünger eingesetzt werden können. „Tatsächlich wurden aber nur etwa sieben Prozent dieser Menge genutzt. Das heißt, hier gibt es noch ein sehr großes Nährstoffpotenzial für den Ökolandbau“, sagte Gottschall.
  5. Ölrettich als wertvolle Komponente im Zwischenfruchtanbau:Seine Studie zur Bodendurchwurzelung von Zwischenfrüchten zeige, dass tiefwurzelnde Arten wie Ölrettich, Rübsen und Phacelia vorhandene Bioporen im Boden intensiv nutzen und dadurch sehr schnell tief wurzeln, sagt Roman Kemper von der Universität Bonn. Dadurch würde Stickstoff auch noch in tieferen Bodenschichten gebunden und vor einer Auswaschung geschützt. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass Mischungen im Vergleich zu Reinsaaten längere Wurzeln bilden. Eine besonders gute Durchwurzelung war bei allen Mischungen mit Ölrettich als Komponente zu beobachten. Auf die Nachfrucht hatte dies jedoch keine Auswirkung. „Insgesamt bilden Winterzwischenfrüchte aber deutlich weniger Wurzelmasse, als in der Praxis häufig erwartet wird“, betonte Kemper.
  6. WebMan: Über den Stand der Entwicklung von „WebMan“, dem webbasierten Nährstoffmanagementsystem für den ökologischen Landbau, informierte Joseph Donauer, Technische Universität München. Damit können Biobetriebe zukünftig den Nährstoff- und Düngebedarf für verschiedene Kulturen sowie die anfallenden Nährstoffmengen in der Tierhaltung berechnen. Zudem können Nährstoffkreisläufe im Betrieb analysiert und individuelle Handlungsempfehlungen zur Düngung und Fruchtfolgegestaltung im Betrieb gegeben werden. WebMan soll ab dem Jahr 2024 als offizielles Beratungstool in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg zum Einsatz kommen. Es lassen sich so mit über verschiedene Wege und Methoden Nährstoffe im Ökolandbau generieren.
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