Trockenheit setzt den Kartoffeln zu

Dr. Luitpold Scheid, Dietmar Färber, LfL Pflanzenschutz, Freising

16. Juni 2023

Kraufäule-Monitoring Durch die Trockenheit haben die Kartoffeln schlechte Entwicklungsbedingungen: Erste Bestände beginnen zu blühen, obgleich noch kein Reihenschluss erreicht ist. Durch die trockenen Witterungsbedingungen ist die Gefahr von Krautfäuleinfektionen gering. Allerdings kam es in der vergangenen Woche lokal zu Gewitterschauern, die dort die Bedingungen für Phytophthora verbessert haben. Insofern ist dort, wo erhöhte Niederschläge fielen, Spritzstart in Kartoffeln mit Auflauftermin bis Mitte Mai einzuplanen.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich die Situation in Beständen mit Beregnung differenzierter darstellt. In diesen Beständen ist in Verbindung mit Niederschlägen der Spritzstart auch für später aufgelaufene Kartoffeln einzuplanen. Ab der zweiten Wochenhälfte sind in den östlichen Landesteilen Gewitter möglich. Wenn der Spritzstart der Krautfäule-Bekämpfungsmaßnahmen ansteht, sollten systemische Fungizide wie z. B. Infinito (1,6 l/ha), Simpro (2,0 l/ha), Zorvec Enicade NTEC Pack (0,15 l/ha Zorvec Enicade + 0,3 l/ha Gachinko) oder auch Zorvec Entecta (0,25 l/ha) eingesetzt werden.

Aus Sicht des Pflanzenschutzes ist aktuell das Auftreten des Kartoffelkäfers auffällig. Eine Bekämpfung ist bei 15 Junglarven pro Kartoffelpflanze bzw. 20 % Blattverlust angezeigt. Der optimale Einsatztermin ist erreicht, wenn sich die Masse der Larven im L1- bis L2-Stadium befindet. Treten ausschließlich Kartoffelkäfer auf, eignen sich Produkte wie z. B. Coragen (60 ml/ha; B4). Sollen darüber hinaus Blattläuse miterfasst werden, wäre ein Mospilan / Danjiri (250 g/ha; B4) Mittel der Wahl.

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