Alle wollen endlich Klarheit

Als der EU-Agrarausschuss vor einer Weile das Nature Restauration Law mit deutlicher Mehrheit ablehnte, hieß es vonseiten einer Parlamentssprecherin noch, dass dies ja nur ein „Meinungsbeitrag“ sei. Nun hat aber auch der federführende Umweltausschuss über das NRL abgestimmt (Seite 14). Es endete wie das Hornberger Schießen: Als sich der Pulverdampf verzogen hatte, ging keiner als Sieger nach Hause.

Landwirte und Waldbesitzer wissen nicht, was in den nächsten Jahren mit ihrem Grund und Boden passieren wird, ob oder wie Bewirtschaftung erlaubt sein wird. Wenn auch das EU-Parlament im Juli zu keiner Einigung kommt, steht den Betroffenen eventuell ein langer politischer Prozess bevor. Der wäre das Gegenteil von dem, was Landwirtinnen und Landwirte so dringend brauchen: Planungssicherheit. Eine (wirtschaftliche) Perspektive, die nicht nur von der Wand bis zur Tapete reicht.

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer erleben das heftige Wechselbad der Gefühle seit Monaten: Holz erst nicht erneuerbar, dann doch wieder. Die politischen Debatten dauern an: Wie nachhaltig ist Brennholz? Ist der Wald Retter oder Bremser im Klimawandel? Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft warb diese Woche in Brüssel dafür, Nutzungseinschränkungen oder gar Stilllegungen zu verhindern. Bewirtschaftete Wälder seien wichtige Rohstofflieferanten, aktive Klimaschützer und Grundlage für eine kreislauforientierte Bioökonomie.