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Zeit lassen und Zeit nehmen

Kursteilnehmer spielen unterschiedliche Fälle durch, hier die Hinterendlage des Kalbes.

Kuh Kathi ist eine ganz besondere Vertreterin ihrer Zunft. Nicht nur, dass sie aus Kanada kommt, sie trägt auch ein Geheimnis in sich. Vor einem halben Jahr kam sie nach Bayern. Geduldig lässt sie nun in einer Art Hinterhofgarage, dem sogenannten Waschraum an der LfL in Grub, alles über sich ergehen. Kathi sieht aus wie eine herkömmliche Fleckviehkuh, ist lebensgroß, aber aus Kunststoff und dient bei Seminaren des Verbundprojekts Fokus Tierwohl als Versuchs- bzw. Schulungsobjekt. Sie erlaubt über eine Klappe am Rücken sogar den Blick in ihr Inneres. Kostenpunkt 35 000 €. Geld, das bestens angelegt ist, wie sich Projektbetreuerin Katharina Burgmayr und die 20 Workshopteilnehmer einig sind.

Kuh Kathi ist als lebensgroßer Geburtssimulator im Einsatz bei Workshops zur richtigen Geburtshilfe, im Rahmen des Vebrundprojekts FokusTierwohl.

Ganz konkret geht es heute um die Themen „Abkalbung und Geburtshilfe“. Dazu steht der Gruppe aus Milchvieh-, Mutterkuhhaltern und Interessierten ein absoluter Experte auf diesem Gebiet zur Verfügung, nämlich Dr. Wolfram Petzl von der LMU-Klinik für Wiederkäuer in Oberschleißheim. Der Fachtierarzt für Reproduktionsmedizin weiß, dass es sich lohnt die Handgriffe zur Geburtshilfe dann zu üben, wenn Zeit dazu ist und nicht erst im Ernstfall.

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